Bauchkribbeln beginnt in den Augen....

 ....dä, so kanns gehen, kaum dass sich sowas wie "Routine" einzustellen droht, bleibt alles anders *lach*. Kaum habe ich auf ein paar Konzerten aus verschiedenen nachvollziehbaren Gründen durch Abwesenheit geglänzt, wurde das Programm geändert. War da etwa Routine aufgekommen? Wohl kaum, eher schon hat die Kreativabteilung uns ein neues überraschendes Programm gestrickt, das auf der Zeitreise durch die Alben eine neues Muster ergibt. Zwei Aufnehmen, zwei Fallenlassen,....Wunderschön der neue Opener, damit jeder gleich weiß, wo er hier ist, höflich, gut erzogen sozusagen werden wir mit "Willkomme in Kölle" eingestimmt und sind sofort "im Sack". Selten habe ich es erlebt, dass schon der Opener ausgiebig zelebriert und stimmgewaltig vom Publikum begleitet wird. Das haben die Jungs wohl auch so empfunden, Peter dreht sich jedenfalls strahlend zu dem ebenfalls strahlenden Stephan um und klatscht die hochgehaltene Hand ab.....

Danach kommt ein wie immer kerniges Himmel Blau, das viel satter und fetter als auf CD klingt. Live fehlt halt - Gott sei Dank - die ich-weiß-nicht-wieviele-Spuren-und-sonstwas-Technik, weshalb der Song rauher ungeschliffener daherkommt. Peter kündigt heute in großer Erzähllaune jeden Titel an, kokettiert ein bisschen mit seinem Alter, wenn er über Luft- und Konditionsmangel klagt und läßt uns teilhaben an seiner Geschichte für Lukas, gibt mit dem Süffelmann seinen Geschlechtsgenossen Ratschläge mit auf den Weg bevor die eher ruhige Schiene verlassen wird und im Wasser vum Rhing mündet. Uns ist es inzwischen warm geworden, den Jungs auch, sie haben sich längst von ihrer förmlichen Bühnenkleidung getrennt (wenigstens teilweise), bevor uns die Kracher um die Ohren fliegen. Zu Dir, Hätz, ans Meer.... und eine kleine Verschnaufpause mit Niemols im Leeve natürlich vielstimmig und gewaltig mitgesungen. Das beliebte Spielchen funktioniert wirklich gut heute abend, Peter gibt eindeutige Handzeichen zu seinem Drummer, er möge sich etwas zurückhalten und fordert uns zum (Mit)Singen auf, was wir natürlich gerne tun. Die Kommunikation auf der Bühne ist wirklich bemerkenswert, da werden Blicke ausgetauscht, getuschelt und gelacht. Übrigens, ist Stephan wieder in die erste Reihe vorgetreten und hat Benny ins zweite Glied verdrängt. Der bedankt sich mit einem frischen Abrocken nach allen Regeln der Kunst und genießt die mehrfach gepriesene leckere Caipi. Harry fetzt einen ab, dass es nur so klirrt und läuft wahrscheinlich einige Kilometer über die Bühne so nebenbei.... Gitarrenjogging, Steppairobicjammen, Saiten-Cancan... 

Leider fällt der Spanier der Bühnenzensur zum Opfer, schade, ich habe ihn lange nicht gehört. Mitten in Ehrenfeld, als wir gerade so schön singen, legt Peter eine besinnliche Pause ein "man muß ja auch mal besinnlich sein", streut anschließend die musikalische Geschichte der nimmermüden Funkenbraut und des betrunkenen Prinzen unter uns Volk. Siehe oben... Layla wurde ins Programm aufgenommen, macht viel Spaß die Nummer, leider ist Küste rausgefallen.  

Erste Verschnaufpause für alle und beigeisterte Steht-auf-wenn-ihr-Köln-seid-Rufe! Donnerwetter, das Aschaffenburger Publikum ist wirklich klasse. Die Konzert außerhalb des Dunstkreises Köln sind wirklich außergewöhnlich gut. Also, Jungs, laßt die Fangemeinde im befreundeten Ausland nicht immer so lange warten!  

Puddelrüh folgt ausgiebig und ausgezogen bis auf die Ungerbotz. Inzwischen 5+1 Mannsbild. Augen- und Ohrenschmaus ist garantiert. Als die 80iger Jahre eingeläutet werden, sind sie schon wieder in weißem Dress. Peter singt eine völlig neue Version von "Su allein", dieser neue Text dreht sich um die Arbeitslosigkeit und dass sie alle von uns treffen kann. Kein Schmutz, die Nummer. Und weil es soooo schön ist, darf nachtürlich SJZ nicht fehlen. Ach so, die Ordensverleihung war ungewöhnlich intim. Peter war einen kleinen Moment - na sagen wir mal - konsterniert, wäre aber nicht Peter B. aus K. wenn er das nicht souverän gemeistert hätte. *lach*  

Ein letztes Leedche noch, mit Katharina holen Peter und Kai uns wieder runter von der Wolke und vorbei ist's wieder mal. Es hat mal wieder länger gedauert als "normale" Konzerte, aber das ist ja gerade eine der Eigenschaften, die uns so erfreuen, ausgiebige mit so viel Spielfreude zelebrierte Konzerte. Immer wieder aufs Neue.   

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