01.07.2011 Die Band: |
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Hubert von Goisern & Band live auf der Zitadelle Mainz Danke an Christel für ihren Review! Der Überoberösterreichische Wetterbericht Das Konzert auf dem Gießener Schiffenberg war beinahe abgesoffenen, zumindest litt es deutlich an Unterkühlung. Auf dem Mainzer Zitadellenberg ist alles ganz anders. Wunderbar entspannt, die freundliche Mainzer Gastlichkeit tut ihr Übriges, der Wettergott das Seinige, die Überoberösterreichische Kapelle das Ihrige und schon funzt es gewaltig zwischen Bühne und den zu Sitzrockern verdonnerten Fans. Hubert weiß um diese Qual und hebt sie später wieder mal eigenmächtig auf. Näher dran sein, Begeisterung sehen und fühlen, herrjeh, ja, das isses doch, was seinereinen und unsereinen umtreibt. Spätestens jetzt hat es jeden, ist es wieder da, dieses unbändige unbezwingbare, kraftvolle, satt-wuchtig-stratzige-zum-bersten-pralle Lebensgefühl, eben das, was Live-Musik ausmacht. Erstmal lassen sie
die Songs vom bald auch käuflich zu erwerbenden Silberling raus mit
dem alles versprechenden Titel „ENTWEDERundODER. Brenna tuats –
schwer hitverdächtig, Indianer, das ist schnörkellos gut gerockt
und trotzdem vielseitig und klar und fein ziseliert bis in die
kleinsten Töne wie bei I kenn oan. Allesamt hochklasse! Der Sound
ist wie immer spitzenmäßig. Und wenn die Worte erstmal noch am Ohr
vorbeihuschen, bald sind sie lesbar – sie sind mindestens ebenso
wichtig und richtig. Hubert nimmt sich die Freiheit seine Musik so zu
machen, wie er sie in sich trägt. Klischees passen da nicht.
Rockmusik rockt und in der Volksmusik jodelt’s, die Summe daraus
hat den Aufkleber „Alpenrock“ bekommen und der ist absolut
authentisch, geht gut ab und ist außerdem noch atem(be)raubend
gefühlvoll. Auf dem Weg zum neuen Album entdeckte Hubert seine
zwiespältige Liebe zur Klarinette wieder (uncool glaubt er), kommt
aber verdammt gut in Es is wias is. Das Verhältnis zu allen anderen
Instrumenten wie Gitarren, Mundis, und sogar der Maultrommel ist
selbstredend gut bis hervorragend, das zur Steirischen sogar innigst.
Die Band ist wie immer sensationell gut. Die Vier sind eingespielt
und keinen Deut abgetroschen und schon gar nicht überspielt. Da ist
so viel Witz, Fun, die spielen sich wirklich selbst schwindelig und
in Grund und Boden als müssten sie sich jeden Abend aufs Neue
beweisen und bewähren, dass sie morgen wieder da oben stehen dürfen.
Severin strotzt wie eh und je vor Power, ist ein Derwisch an den
Gitarren und ist sooo furchtbar schön einfühlsam, Alex und Helmuth
klopfen das fest in Rhythmus und Bassläufe, das sitzt alles wie
angegossen. Überhaupt – obwohl-und-gerade-weil „nur noch“ zu
Viert, ist die Musik dichter beisammen als je zuvor und entwickelt
eine ungeheure Intensität. Eine Ur-Kraft, die mich hineinzieht und
aufsaugt und zwei Stunden später unwillig wieder in die Nacht
katapultiert. Da perlt ein beschsch…eidener Tag ab wie auf ’ner
Regenhaut. Mitsingen und Herz ausschütten dürfen wir Weit weit weg
(schon ziemlich früh im Set) und Heast as nit und seit langem wieder
dabei das Hiatamadl (schon im Abgang). Überschäumend, zelt-
und-oder wirtshausrockig der Benni, beinahe brachial trotzig Leben.
Als Gute-Nacht-Hupferl stehn die Vier zu einem
Überoberösterreichischen A-Capella auf der Bühne, das mir noch mal
die feinste Gänsehaut aufstellt. Mein erster klarer Gedanke ist so
etwa wie „das war ein Wetterbericht nach Goiserer-Art“, so
klingt’s halt, wenn alles passt. |
05.04.2011
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Hubert von Goisern & Band live in der Kammgarn in Kaiserslautern Danke an Christel für ihren Review! Brenna tuats gut Ich brenne vor
Erwartung ob der langen Zeit, die seit dem letzten Konzert vergangen
ist. Über ein Jahr – das schien kaum auszuhalten, wo ist es hin?
Unüberseh- und hörbar: die Jungs auf der Bühne sind heiß und
brennen füreinander. Brennen tut’s auf der Haut, bis ins Herz.
Wenn jemand nicht brennt für etwas, dann ist er darin weder gut noch
glücklich. Hier brennt’s wie Zunder. Und die x-te Potenz von Glück
platzt aus jedem Knopfloch. Ein audiovisuelles Hochamt. Strotzt vor
Kraft und Intensität, eine geballte Ladung Energie sucht ihren Weg.
„…. Geld wächst nicht auf der Wies’n, aber brenna tuat’s
gut….“ singt HvG. Da will, da muss was raus! HvG hat die Band um
sich herum auf das Minimum Bass-Schlagzeug-Gitarre verdichtet, dazu
(s)ein halbes Orchester in Personalunion und fertig. Nix mehr. Kein
Schnörkel, kein Gedöns. Es walzert und ländlert immer wieder
scheinbar gemütlich daher, bluesig ist’s gern auch, sehr sehr
groovig sowieso, eine rasante Polka, ein galoppierender Country, gar
ein Glockentisch wird aufgetragen, und dann legen sie Lunte in einen
saftig-melodiösen Power-Rock mit ordentlich Gitarrenalarm, fetten
Bässen und einem satt-kraftvollen Schlagzeug. Es packt mich und
jeden sofort –das Kasino brennt - und ich bin saufroh, dass die
Couchpotatos endlich mal nicht bedient wurden. |
15.08.2008 Köln Die Band: David Lackner - KeyboardsAlex Pohn - Drums Helmut Schartlmüller - Bass Severin Trogbacher - Gitarren Maria Moling - Stimme & Percussion Elisabeth Schuen - Stimme & Geige Marlene Schuen - Stimme & Geige |
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Zu Gast auf Hubert von Goiserns Konzertschiff auf der Linz-Europa-Tour Mich beieindruckt diese Idee dieser aussergewöhnlichen Tour, mit der Hubert von Goisern mit seiner Band auf dem Musik- und Wohnschiff 2 Jahre lang durch Europa unterwegs ist. Vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee - ich zitiere aus seinem Mission Statement auf der Seite der Linz Europa Tour (ein Besuch dort lohnt sich übrigens sehr!): "Die Linz Europa Tour 2007–2009 möchte einen europäischen Diskurs in Gang bringen, der uns den Kontinent erfahrbar macht. Vielfalt zeichnet die europäische Kultur aus. Sie ist ein "Fleckerlteppich", zusammengesetzt aus regionalen Ausprägungen und Besonderheiten. Und wenn wir die Geschichte Europas zurückverfolgen, stellen wir fest, dass gerade diese Vielfalt Europa hat groß werden lassen. Es gilt, einander wieder zu entdecken. Am einfachsten gelingt das vielleicht über die Musik, deren "Sprache" wir alle sprechen, die keine Barrieren kennt." Danke an Christel für ihren Review! Die Trotteldichte... ...ist auf der Welt (jedenfalls in
der von HvG weit bereisten) überall gleich. Sagte er. Einspruch! Zeitgleich
dieses außergewöhnlichen Events muss irgendwo auf der Welt eine Erhöhung der
Trotteldichte vorgelegen haben – denn vor Ort, vor dem
BühnenWohnContainerSchiff waren garantiert keine. |
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