01.07.2011

>Fotoalbum<

Die Band:

Alex Pohn - Drums
Helmut Schartlmüller - Bass
Severin Trogbacher - Gitarren

Hubert von Goisern & Band live auf der Zitadelle Mainz

Danke an Christel für ihren Review!

Der Überoberösterreichische Wetterbericht

Das Konzert auf dem Gießener Schiffenberg war beinahe abgesoffenen, zumindest litt es deutlich an Unterkühlung. Auf dem Mainzer Zitadellenberg ist alles ganz anders. Wunderbar entspannt, die freundliche Mainzer Gastlichkeit tut ihr Übriges, der Wettergott das Seinige, die Überoberösterreichische Kapelle das Ihrige und schon funzt es gewaltig zwischen Bühne und den zu Sitzrockern verdonnerten Fans. Hubert weiß um diese Qual und hebt sie später wieder mal eigenmächtig auf. Näher dran sein, Begeisterung sehen und fühlen, herrjeh, ja, das isses doch, was seinereinen und unsereinen umtreibt. Spätestens jetzt hat es jeden, ist es wieder da, dieses unbändige unbezwingbare, kraftvolle, satt-wuchtig-stratzige-zum-bersten-pralle Lebensgefühl, eben das, was Live-Musik ausmacht.

Erstmal lassen sie die Songs vom bald auch käuflich zu erwerbenden Silberling raus mit dem alles versprechenden Titel „ENTWEDERundODER. Brenna tuats – schwer hitverdächtig, Indianer, das ist schnörkellos gut gerockt und trotzdem vielseitig und klar und fein ziseliert bis in die kleinsten Töne wie bei I kenn oan. Allesamt hochklasse! Der Sound ist wie immer spitzenmäßig. Und wenn die Worte erstmal noch am Ohr vorbeihuschen, bald sind sie lesbar – sie sind mindestens ebenso wichtig und richtig. Hubert nimmt sich die Freiheit seine Musik so zu machen, wie er sie in sich trägt. Klischees passen da nicht. Rockmusik rockt und in der Volksmusik jodelt’s, die Summe daraus hat den Aufkleber „Alpenrock“ bekommen und der ist absolut authentisch, geht gut ab und ist außerdem noch atem(be)raubend gefühlvoll. Auf dem Weg zum neuen Album entdeckte Hubert seine zwiespältige Liebe zur Klarinette wieder (uncool glaubt er), kommt aber verdammt gut in Es is wias is. Das Verhältnis zu allen anderen Instrumenten wie Gitarren, Mundis, und sogar der Maultrommel ist selbstredend gut bis hervorragend, das zur Steirischen sogar innigst. Die Band ist wie immer sensationell gut. Die Vier sind eingespielt und keinen Deut abgetroschen und schon gar nicht überspielt. Da ist so viel Witz, Fun, die spielen sich wirklich selbst schwindelig und in Grund und Boden als müssten sie sich jeden Abend aufs Neue beweisen und bewähren, dass sie morgen wieder da oben stehen dürfen. Severin strotzt wie eh und je vor Power, ist ein Derwisch an den Gitarren und ist sooo furchtbar schön einfühlsam, Alex und Helmuth klopfen das fest in Rhythmus und Bassläufe, das sitzt alles wie angegossen. Überhaupt – obwohl-und-gerade-weil „nur noch“ zu Viert, ist die Musik dichter beisammen als je zuvor und entwickelt eine ungeheure Intensität. Eine Ur-Kraft, die mich hineinzieht und aufsaugt und zwei Stunden später unwillig wieder in die Nacht katapultiert. Da perlt ein beschsch…eidener Tag ab wie auf ’ner Regenhaut. Mitsingen und Herz ausschütten dürfen wir Weit weit weg (schon ziemlich früh im Set) und Heast as nit und seit langem wieder dabei das Hiatamadl (schon im Abgang). Überschäumend, zelt- und-oder wirtshausrockig der Benni, beinahe brachial trotzig Leben. Als Gute-Nacht-Hupferl stehn die Vier zu einem Überoberösterreichischen A-Capella auf der Bühne, das mir noch mal die feinste Gänsehaut aufstellt. Mein erster klarer Gedanke ist so etwa wie „das war ein Wetterbericht nach Goiserer-Art“, so klingt’s halt, wenn alles passt.


05.04.2011

>Fotoalbum<


 
Die Band:

Alex Pohn - Drums
Helmut Schartlmüller - Bass
Severin Trogbacher - Gitarren

 

Hubert von Goisern & Band live in der Kammgarn in Kaiserslautern

Danke an Christel für ihren Review!

Brenna tuats gut

Ich brenne vor Erwartung ob der langen Zeit, die seit dem letzten Konzert vergangen ist. Über ein Jahr – das schien kaum auszuhalten, wo ist es hin? Unüberseh- und hörbar: die Jungs auf der Bühne sind heiß und brennen füreinander. Brennen tut’s auf der Haut, bis ins Herz. Wenn jemand nicht brennt für etwas, dann ist er darin weder gut noch glücklich. Hier brennt’s wie Zunder. Und die x-te Potenz von Glück platzt aus jedem Knopfloch. Ein audiovisuelles Hochamt. Strotzt vor Kraft und Intensität, eine geballte Ladung Energie sucht ihren Weg. „…. Geld wächst nicht auf der Wies’n, aber brenna tuat’s gut….“ singt HvG. Da will, da muss was raus! HvG hat die Band um sich herum auf das Minimum Bass-Schlagzeug-Gitarre verdichtet, dazu (s)ein halbes Orchester in Personalunion und fertig. Nix mehr. Kein Schnörkel, kein Gedöns. Es walzert und ländlert immer wieder scheinbar gemütlich daher, bluesig ist’s gern auch, sehr sehr groovig sowieso, eine rasante Polka, ein galoppierender Country, gar ein Glockentisch wird aufgetragen, und dann legen sie Lunte in einen saftig-melodiösen Power-Rock mit ordentlich Gitarrenalarm, fetten Bässen und einem satt-kraftvollen Schlagzeug. Es packt mich und jeden sofort –das Kasino brennt - und ich bin saufroh, dass die Couchpotatos endlich mal nicht bedient wurden.
Sehen ist mir wichtig. Ich will es sehen, wie dieser Severin Trogbacher für die Gitarren brennt, will sehen, wie Alex Pohn und Helmut Schartlmüller diesen treibenden Rhythmus auf die Bretter nageln. Wenn HvG seine wundervolle „Steirische“ schultert, ist dieses Einswerden von Musik, Klang und Gefühl fast schon ein Naturschauspiel. Er lässt die Musik im wahrsten Sinne atmen – dann brennt’s besser -, Luft nehmen, um im nächsten Moment – heiliger Bimbam – loszubrettern. Multikulti in Musik. HvG und seine sensationell tolle Band fischen da im großen Meer der Musik Stile und Elemente und machen ihr eigenes Ding daraus. Klar, krachend, ehrlich. Sein neues Lieblingsspielzeug ist eine Lapsteel, die ihn dann seinerseits zum still Sitzen verdonnert. Dann gibt’s Gitarrenalarm hoch zwei. Am Sound muss ich selbst vor der Bühne nur kleine Abstriche machen – wie immer gut laut und tadellos sauber.
Hubert, dieser Typ, ist so ne ehrliche Haut und voller Urvertrauen, dass es überhaupt kein Wagnis ist, ohne den allfälligen Silberling auf Tour zu gehen. Und die Fans steh’n da wie ne Eins, geh’n ab wie ein Zäpfchen und sind von der ersten Minute an voll dabei. Der erste Gig nach den Wirtshauskonzerten hat einen unschätzbaren Wert von Unbekanntheit. Das garantiert ungefilterte volle Aufmerksamkeit und Zuhören bei den neuen Stücken und Abfeiern und Mitsingen bei Goisern, Mercedes Benz, Benni, Iwaramoi und dem Himmel sei Dank Heast as net und natürlich! Weit weit weg... Er weiß und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Besser kann’s nicht laufen. Das Ende kommt wie immer überraschend schnell. Wir versichern uns mehrfach unserer gegenseitigen Anerkennung, Freude und Begeisterung. Zugabe, Applaus, Zugabe, noch mehr Applaus und dann ist Schluss. Systeme runterfahren, Feuer für heute löschen, aber das Brennen bleibt.


15.08.2008 Köln

Fotoalbum Hubert von Goisern
 

Fotoalbum Köster & Band

Fotoalbum Bap

Fotoalbum "Grande Finale"


Der Grapefruitmond

Die Band:

David Lackner - Keyboards
Alex Pohn - Drums
Helmut Schartlmüller - Bass
Severin Trogbacher - Gitarren
Maria Moling - Stimme & Percussion
Elisabeth Schuen - Stimme & Geige
Marlene Schuen - Stimme & Geige

 

Zu Gast auf Hubert von Goiserns Konzertschiff auf der Linz-Europa-Tour

Mich beieindruckt diese Idee dieser aussergewöhnlichen Tour, mit der Hubert von Goisern mit seiner Band auf dem Musik- und Wohnschiff 2 Jahre lang durch Europa unterwegs ist. Vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee - ich zitiere aus seinem Mission Statement auf der Seite der Linz Europa Tour (ein Besuch dort lohnt sich übrigens sehr!): "Die Linz Europa Tour 2007–2009 möchte einen europäischen Diskurs in Gang bringen, der uns den Kontinent erfahrbar macht. Vielfalt zeichnet die europäische Kultur aus. Sie ist ein "Fleckerlteppich", zusammengesetzt aus regionalen Ausprägungen und Besonder­heiten. Und wenn wir die Geschichte Europas zurückverfolgen, stellen wir fest, dass gerade diese Vielfalt Europa hat groß werden lassen. Es gilt, einander wieder zu entdecken. Am einfachsten gelingt das vielleicht über die Musik, deren "Sprache" wir alle sprechen, die keine Barrieren kennt."
Das alleine und die Tatsache, dass es ein gemeinsamer Abend mit den Grössen der Kölner Musikszene fernab von Karneval geben würde reichte aus um dabeisein zu wollen. Und was für ein wunderbarer Abend - exzellente Musiker, grossartige Musik, ein schöner Spätsommerabend mit einem vollen "Grapefruitmond" - dazu die mitreissende Musik von Hubert von Goisern, der nirgendwo so überzeugend ist wie live auf einer Bühne - was will man mehr!! Und ein rauschendes Finale mal wieder mit einem Dylan Klassiker "Für immer jung" - und das auf dieser Bühne, in dieser Nacht und mit diesen Musikern - wer nicht allerspätestens da eine ausgewachsene Gänsehaut hatte, dem war nicht zu helfen! Es gibt ein paar Bilderalben zu diesem Event, dazu ein Review von Haus- und Hofschreiberin Christel - für alle die, die nicht dabeisein konnten und zum nacherleben für alle, die dabeiwaren.

Danke an Christel für ihren Review!

Die Trotteldichte...

...ist auf der Welt (jedenfalls in der von HvG weit bereisten) überall gleich. Sagte er. Einspruch! Zeitgleich dieses außergewöhnlichen Events muss irgendwo auf der Welt eine Erhöhung der Trotteldichte vorgelegen haben – denn vor Ort, vor dem BühnenWohnContainerSchiff waren garantiert keine.
Hä? Hubert von wem? Stirninfaltenleg und Kopfkratz…. ach soooo, ja, schon mal gehört den Namen, vor Ewigkeiten, aber nicht einen Ton… Überredungskunst nicht erforderlich. Mich beeindruckt diese Idee und die Durchführung!!, Europa mit dem Schiff zu bereisen, die Langsamkeit zu entdecken, die andere Sicht aufs Land, Menschen und Fluss, ein bemerkenswerter Weg… Zudem ist ein des Pflegens der feinen Musikkultur abseits des Karnevalgedöns und deshalb hochgeschätzter Musiker mit großem Besteck – sprich Band-Entourage, was selten genug vorkommt, aufm Schiff. Der versteckt seine Schädeldecke wenigstens nicht unter so einem albernen Hut. Pflege der Heimatlieder als möglicher gemeinsamer Nenner.
Nun ja, es wird ein unerwartet langer Abend.
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