"Frische" Eröffnung der Ballsaison im Alten Dorfsaal zu Brenig

 

Fortsetzung:

 

Im ewigen Musikkalender wird dieses Jahr im Zeichen des "Kösters" stehen. Seine Kreise sind einfach nicht zu überhören, nicht zu übersehen. Helles Strahlen am Musikhimmel!

Neue Rezeptur für das Frisch-Programm, das Mindeshaltbarkeitsdatum um unbestimmte Zeit nach hinten verschoben! Bewährte Ingredienzien mit einigen neuen Beimischungen und sorgfältig abgestimmt und aromatisiert mit persönlichen Lieblingszutaten gibt’s den garantierten Frischekick!

Brenigianer sind ausgesprochene KösterHockerKrumminga-Jünger, sie kommen immer wieder an den Ort des Geschehens zurück. Vom ersten Moment knisternde Stimmung, höchste Aufmerksamkeit, bloß nix verpassen, was da auf der Bühne abgeht. Jächt, schau-spielt, singt, zieht blank. Tausendmal gesehen, gehört, gespürt und tausendmal fassungslos über soviel Power, Intensität und geballte Ladung Dynamit. Die Herren Gitarristen liefern sich feinste Duelle, bei denen es nie Verlierer gibt, begleiten den großen Meister bei seinen ausgedehnten Ausflügen. Kleine, böse, liebvolle Geschichten, von Typen, Träumen, Gewinnern und Verlierern.

Heiß ist's inzwischen auch wieder im Dorfsaal, na klar! Nach der Pause so "Heiß in d'r Stadt", dass es fast zu einer Selbstentzündung kommt. Lieber Himmel, der Schweiß fließt in Strömen, die Leidensfähigkeit scheint unbegrenzt. Der Schein trügt, da geht noch ne ganze Menge mehr, "Et Fischleed" zungenbrecherisch immer noch, und die all-time-favourites "Maach op", "Buure Säu" und ein nicht enden wollender "Rude Jolf" natürlich. Nix geht ohne ihn. Kurzer Abgang hinters neue Bühnenzelt, sammeln, einmal schütteln und wieder raus auf's Höllentapet zum Endspurt: "Komm eron in et Huus", neu aufgelegt, wieder entdeckt, Sahnehäubchen obendrauf. Hintergrundmusik läuft, Licht an, Ende.

Oder doch nicht? Brenigianer sind hartnäckig und von großer Ausdauer – besonders in der Disziplin Klatschen, Pfeiffen, Krach machen, so lange, bis... bis.... bis.... das Bühnentuch sich bewegt und die Herren wieder rauskommen. Ungläubig den Kopf schütteln, Lachen, freuen sich. Als Belohnung für soviel Hartnäckigkeit schenken sie uns "1000 Johr". Stäubchen auf's Sahnehäubchen!

Christel Amberg-Wiegand für www.erlebtemusik.de

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