03.09. - 05.09. Alf Fotoalbum Moselidyllen Die Band: Stein Weine & Haus Waldfrieden Gerd Köster Website Helmut Krumminga Kozmic Blue (G. Sagemüller) Jay Kaye Band (B. Heidl) |
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Köster & Hocker & Band 2010 an Mosel und Rhein Einen "intergalaktischen Urknall" habe diese Bandbesetzung ausgelöst sagte meine Freundin Christel so treffend letztes Jahr - stimmt! Danke an Christel für ihren Review! Das kölsch-friesisch-mallorquinisch-mosellanische Zipfeltreffen findet auch 2010 als Klausurtagung im Haus Waldfrieden in den Weinbergen hoch über dem seltsam eingestaubt wirkenden Moselörtchen Alf statt und ist ein lautstarkes pralles Bock-auf-Rock Bekenntnis für das „einzige Band Konzert in Köln am 11. September im Tanzbrunnen. „Das wird sehr gitarrenknackig und abwechslungsreich, lasst euch das nicht entgehen!“ schrieb Jächt denen hinter die Ohren, die es immer noch nicht wussten. Da lob ich mir die Pflege konservativer Tradition – Werte schaffen, Werte vermitteln, Werte pflegen - bis in die frühen Morgenstunden. Die anwesenden zu lärmen bereiten Zipfelträger sind die, die immer da sind, - halt: einer weniger, aber er fehlt nicht, - ebenso wie die, die immer da vor denen sitzen, die zu lärmen bereit sind. Kaum einer ist Erstlingstäter. Vom Brett weg geht’s los mit Dunn dat, Herd’, Happy End und Jupp – vier Kracher am Stück und so gerade recht für den Blutdruck und Adrenalinspiegel, sämtliche Glückshormone und sonstige körpereigenen Antidepressiva im kick-down nach oben zu pushen. Gitarrenknackig versprochen, gitarrenknackig gehalten. Frank und Helmut sind im pas de trois mit Jächt geübt, ihre Duelle und Soli legendär. Hier fliegen die Fetzen noch ein bisschen heftiger. Umso mehr, weil die Rhythmusabteilung ihnen ordentlich einheizt und dagegen hält bis die Gläser klirren und es im Magen bebt. Die Dezibel sind wohl dosiert und keine Sekunde im roten Bereich. Ein kompakter gut hörbarer Sound, wenn’s kracht, kracht’s und wenn die leisen Töne fließen, stellen sich meine Nackenhaare und Gänsehaut bricht aus. Die Fünf spielen nix Neues, aber manch
Altes neu! Und sie strotzen vor Tatendrang! Sie sind vom ersten
Moment an DA! Wir auch! Die entlarvenden Beweise sind hoffentlich im
Kasten und werden, so Knete-Grete und Kohle-Ole wollen, demnächst
käuflich zu erwerben sein. Jedenfalls ist da nichts in meiner
Erinnerung, dessen wir uns schämen müssten. Wenn Alles im Griff und
die Fetten Ratten sich nicht wegen Überdruck der Aufzeichnung
entzogen haben, wird es ein Dokument gelebter Spiel- und Singfreude.
Nach gut zwei Stunden volle Breitseite ergeben wir uns dem Stein-Wein
und der Nacht. Und ich bin sicher: besser, fetter, praller, geht’s
nicht. Für den Samstagstermin nehmen wir uns eine Auszeit um am
Sonntag festzustellen, dass die Skala nach oben noch jede Menge Luft
hat. Diese gebündelte Energie saugt alles in sich auf, um in letzter
Sekunde sich auflösend nur für das Kameraauge sichtbar als Spirit
of Waldfrieden zu entfleuchen – Bilddokument anbei. Jesus, my
roses, was soll das erst im Tanzbrunnen geben? Ist die Kölner Presse dem
Oktoberfest-Wahn anheim gefallen oder der ganzjährigen
Karnevalsberieselung endgültig erlegen oder warum schweigen sie
dieses Jahresevent hartnäckig tot? Reizüberflutung? Da ragt einer
aus der gleichströmigen Volksbelustigungsmaschinerie dieser Stadt
heraus und wird mit Presseignoranz gestraft. Es könnten auch einige
hundert weniger Menschen zu Hause geblieben sein. Da leistet sich
einer den Luxus, sich und seine Mitmenschen zu bespaßen und sonst
nix, ganz ohne den Gesetzen des Marktes verpflichtet zu sein eine
neue Scheibe promoten zu müssen! Mit breiter Brust und
waldfriedengegestählt stolpert Jächt auf die Bühne und die Band
brettert los und lässt ihn die nächsten gut zwei Stunden nicht mehr
vom Riemen. Das ist wie Erdbeermarmelade, die langsam überkocht.
Oder wie ein guter Roter, der sauerstoffangereichert besser und
besser wird. Die Gitarren toben und zirkeln fein, der Basser stampft,
wuchtet und pulst sich in sämtliche Magen und Knochen, die Drums
haben alles sicher im Griff und Blick und Jächt sinniert, seziert,
zelebriert jedes Wort, jede Note zu einem Ereignis. Augen und Ohren
können gar nicht satt werden. Das Tanzbrunnenereignis 2010 hat ein
eigenes Qualitätsmerkmal: der melodie- und harmoniebeauftragte
Tastenteufel Jürgen Fritz ist diesmal nicht on Stage - und fehlt
nicht. Die Songs kommen rauer, griffiger, fetter, satter denn je.
Unerreicht sind 4 Wäng und Alles im Griff für ewig und die Kehle
wird trocken bei Andermohl und Zwische de Daach. Da steckt so viel
ureigene Kraft drin, Chapeaux, meine Herren! Diese! Gitarren, diesen!
Bass und diese! Drums – mehr braucht’s nicht, wenn Jächt sein
Repertoire der Kleinkunstbühnen gnadenlos gegen den Strich gebürstet
auf die große Heimatbühne bringt. Euch allen ein vielfach
gehauchtes Danke für dieses Saisonabschlusshighlight. |
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