Fortsetzung.....

Oder beides? In jedem Falle sind es Korsen der heutigen Generation, die nicht zulassen wollten, dass ihre Kultur verloren geht. Nicht aus nostalgischem Festhalten an der Vergangenheit, sondern weil auch eine Zukunft nicht ohne Wurzeln gedeihen kann.

Mit dem Album "Pè l'amore di tè " kam 1988 der große Durchbruch. 1991 folgte "A voce rivoltà" und öffnete ihnen im Jahr darauf die Türen zum ersten Zénith-Auftritt in Paris. 1996 gewann die Gruppe beim Musikwettbewerb Victoire de la Musique und begeisterte im gleichen Jahr ein Riesenpublikum im Pariser Sportpalast von Bercy.

Und der Weg geht voran: ein Duo mit Sting auf dem Album "Leia" 1999, weitere Stationen und neue Eroberungen andersartiger kultureller Bereiche zwischen Rumänien und Großbritannien, Polen und den USA, von einem Land zum anderen... dank I Muvrini gelangt sowohl der kulturelle als auch der sprachliche Ausdruck Korsikas nach draußen und wird Teil des großen Ganzen und seiner "Besonderheit, die grenzen-los ist".

Im Jahr 2002 steht alles unter dem Zeichen Umani: ein Album, eine gleichnamige Tournee, ein weiterer Sieg bei Victoire de la Musique. Umani markiert eine neue Etappe in der Laufbahn von I Muvrini, eine weitere Bewegung vom Identitätsbezug zum dringend erforderlichen Zusammenhalt unter Menschen. Der Mensch ist Mittelpunkt und Adressat in Umani, alle Menschen, ohne Ausnahme, ohne Unterschied. Ohne jemals ihre Herkunft zu verleugnen, hat die Gruppe sich schon immer ganz bewusst und aktiv anderen musikalischen Horizonten geöffnet und zugewandt. Die typisch korsischen polyphonen Gesänge geben stets den Ton an, ebenso die korsische Sprache, der korsische Stolz, aber sie kommen als Elemente unter anderen in einer weitaus umfassenderen Sinfonie zum Tragen. Instrumente jeglichen Ursprungs, aus der alten Tradition oder aus moderner Zeit, gesellen sich zu den Gesangsstimmen: Dudelsack, Drehleier, Akkordeon, Kora, aber auch elektronische Gitarren und Tasteninstrumente. Die Gruppe nimmt alle Einflüsse an und auf, die ihre Tonschöpfungen bereichern und neue Empfindungen auslösen können, "Wir sind nicht auf einen bestimmten musikalischen Aufenthaltsort festgelegt."

Dafür gibt es genügend Bestätigungen in Momenten einer gemeinsam erlebten musikalischen Szene: Der baskische Chor Oldarra, Stephan Eicher, Luz Casal, MC Solaar ...

I Muvrini gehören zu den musikalischen Vermittlern, die uns auch mit Worten verwöhnen: Als Botschafter der kulturellen Vielfalt einer Insel, die den Frieden anstrebt, angesichts der schleichenden Vereinheitlichung der Welt, als bekannteste Repräsentanten Korsikas in den Medien, als Fahnenträger des Friedens in Lourdes, als großzügige Spender bei der Hilfe gegen die Waldbrände von Fréjus...., die sogar imstande sind, Bretonen in Korsen zu verwandeln, wenn sie bei Festivals keltischer Musik wie "l'Interceltique de Lorient" oder "Bout du monde de Crozon" auftreten.

I Muvrini sind ein Symbol für die harmonische Einheit, denn sie verstehen es, die Reichtümer der Unterschiede zu vereinen.