01. 10.2011 |
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Pippo Pollina & Roberto Petroli in der Oranierkirche Wiesbaden Wie immer der Dank an Christel Amberg-Wiegand an dieser Stelle für den Review Wie ein Kaleidoskop … erscheint mir Pippos Leben.
Allerdings nicht ausschließlich so bunt schillernd wie wenn ich
durch so ein Guckrohr blicke. Es gab weiß Gott alle Arten von
Unberechenbarkeiten. Aber eben auch das Glück zur rechten Zeit am
rechten Ort zu sein und von zwei möglichen Wegen den besseren
gewählt zu haben. Manchmal frage ich mich, von welchem Zaubertrank
Pippo getrunken haben mag, der ihn so furchtlos, unerschrocken und
mit einem uneingeschränkten Selbstbewusstsein ausstattete. So
unglaublich fleißig und nimmer müde Pippo Deutschland, die Schweiz
und Österreich bereist, erscheint er wie ein Komet regelmäßig auf
unserem Konzertkalender. Es tut gut, ihn wieder zu sehen. |
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13. 05.2011 |
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FRA DUE ISOLE - Pippo Pollina & Sinfonieorchester Nota Bene unter der Leitung von Massimiliano Matesic im KKL in Luzern Wie immer der Dank an Christel Amberg-Wiegand an dieser Stelle für den Review Das Konzert bin ich! Wir haben die Ehre, bereits beim Soundcheck anwesend sein zu dürfen. Schon das ist ein Erlebnis. Maestro Massimiliano Matesic auf dem Pult fordert hier, mildert dort, lässt Passagen wiederholen, den Monitor-Sound korrigieren…. Alles ist wichtig. Es ist ein Ringen um den Ton und den besten Klang in diesem imposanten Saal. Pippo ist mit dem Flugzeug von Palermo zurückgekommen, wo er den Preis „Musica e cultura für Peppino Impastato“ – ihm ist Centopassi gewidmet – (noch einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Auszeichnung!) entgegen nehmen durfte. „An so einem Tag muss man ausgeschlafen sein“, sagt er, auch dieser Abend bedeutet ihm sehr viel. Lieber Pippo, |
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03. 03.2011 |
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Pippo Pollina & Gaspare Palazzolo in der Romanfabrik Frankfurt Von Einem der auszog… Das ist schon irgendwie groß und beeindruckend, wenn Pippo in jugendhaftem Alter sein Leben außer in Lieder auch zwischen zwei Buchdeckel fasst – so richtig biografisch aufgearbeitet, geordnet, erzählt. Das scheint einem nur für wesentlich ältere Semester angemessen…. so als Bilanz. Pippos Leben ist ungewöhnlich und so prall gefüllt, dass dies höchstens eine Zwischenbilanz sein kann. Pippos Lieder sind wie ein Vehikel, das ihn durch die Welt trägt, sein eigen Fleisch und Blut, ’ne klingende Biografie, jedes ist so etwas wie ein „Stolperstein“. Was also liegt näher, Musik und Lesen zusammen zu bringen und mit Bildern zu begleiten. Die kleine Romanfabrik ist wie geschaffen für so ein kleines intimes Erzählprogramm. I’m a songwriter, you know… Der akustische Hochgenuss ist es hier zwar nicht, doch ein ganz inniges intensives dabei sein. Pippo wechselt vom Lesetisch an den Flügel, an die Gitarre, an den Tisch… und breitet vor uns sein Leben aus. Palermo, Juni ’69 ist das erste Zeitfenster, das sich auf der Leinwand öffnet. Kindheitserinnerungen… die Freunde haben einfach Spaß auf dem Bolzplatz an der Straße, wo so selten ein Auto kommt. Aus diesem Fenster fliegt der Ball hier auf die Bühne, während Pippo am Flügel Platz nimmt und Gaspare scheinbar den Flug des Balles in wunderbaren Tönen sichtbar macht. Banneri, Bossa in Viaggio – Fern-weh-Lieder. Aufbruchstimmung, Jugend, die Welt verändern, Agricantus als erstes Musiklabor, hohe Ideale, bald schon Erfolge und ein kleiner Aufstieg. Pippos kraftvolle Stimme, Gitarre und das Saxophon, das wie ein zweites Ich klingt. Versi per la Liberta entwickelt jedes Mal eine magische Kraft. Erste journalistische Tätigkeit und Giuseppe Fava wird von denen ermordet, die er bekämpft. Eskalation Ende der 70er/Anfang der 80er, da ist Pippo ein Jugendlicher und eine behütete Welt sieht anders aus. Bewegend schön Gaspares Solo in 100 Schritte – Centopassi als ewiges Vermächtnis. Bald darauf der Abschied von Palermo mit dem Duft von Zitronenhainen in der Nase und dem Abschiedsbrief des Freundes in der Tasche „Für jeden Bruder, der unser Land verlässt, sind wir traurig und freudig zugleich. Der Wein soll nicht reichen, um auf dein Glück zu trinken.“ Café Caflisch ist der Song dazu. Die nächste Station ist das freizügige, liberale Amsterdam, Traumziel der Jugend damals, ein Schmelztiegel freien Lebens und schräger Typen. Pippo zieht es vor zu gehen. Camminando. Vor der Pause als Höhepunkt der furiose Tanz über dem Fell. Tamburellu, erst dumpf und dunkel, Gaspare lässt das Saxophon wie ein Schlangenbeschwörer klingen und gemeinsam nehmen die beiden Fahrt auf. Dieses Lied dreht sich wie ein Kreisel rasant schnell, und wenn es mit einem Mal stoppt… uff, das ist direkt unheimlich. Pippo ist ein Tiefwurzler und wagt den großen Sprung. Vancouver - Kanada, Luzern - Schweiz. Pippo kommt rum in der Welt. Ein glücklicher Zufall steht ihm zur Seite „Musik ist eine wüste Hure“, sagt einer, der sich Linard Bardill nennt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Und da flimmert tatsächlich unter herzlichem Gelächter in wackeligen Bildern ein alter Film mit den beiden. Jaaa, wir waren alle mal jünger. Camminando ancora…. weiter gehen, nicht stehen bleiben. Lieder anderer Künstler, seiner Heros, zu interpretieren, ist Pippo ein großes Anliegen und Freude. Leo Ferrer (da gibt es überhaupt keine Probleme), Brels „Amsterdam“ bedeutet schon wesentlich mehr Aufwand, Led Zeppelin sind aber unerbittlich in ihrem Nein. So ist das Juwel Amsterdam einer von Pippos Siebenmeilenstiefeln. Pippo am Flügel und ich fliege jedes Mal. Da tritt schon Konstantin Wecker in Pippos Leben. Aus einem arrangierten Treffen („gestern dachte ich nicht, es sei nötig zu erwähnen, dass ich Musiker bin“) wird eine lebendige und fruchtbare Freundschaft. Die Bilder auf der Leinwand sind jetzt farbig, wir sind in 2007 bei einer der Sternstunden „Terra“ zu KW’s 60sten Geburtstag. Und als der letzte Ton noch in der Luft schwebt, fängt ihn Gaspare auf. Die Vergangenheit fließt in die Gegenwart. Die Orchesteridee, so erzählt Pippo, kam quasi auf ihn zu. Ein Universum Musik und die Neugier, sich in der jeweils eigenen Welt aufeinander zu zu bewegen, ist für ihn noch immer eine spannende Herausforderung. Es war ein langer, beschwerlicher Weg zu einer gemeinsamen Sprache und dann war es fast wie eine Befreiung. Der Ausschnitt des Films, der dieses Projekt begleitet, zeigt wie viel Einfühlungsvermögen und Vertrauen notwendig sind, damit diese Reise gelingt. Noch so ein grandioser Einfall, wir sehen und hören Pippo mit sich selbst am Flügel im Duett. Film und Bühne werden eins. Zwei Leben werden eins. Pippo schnappt sich noch einmal die Gitarre, Passa il Tempo, die Zeit rast und er fragt sich, ob er ihr gerecht geworden ist mit dieser Biografie. Ein riesiger begeisterter Applaus ist die Antwort heute wie sicher auch an jedem Abend in jeder Stadt, wo er „Über die Grenzen trägt uns ein Lied“ spielt. Pippos Lieder sind wie ein Spiegel im Spiegel. Das Bild geht ins Unendliche. Was wäre, wenn… was wäre nicht, wenn? Und ich frage mich die ganze Zeit, was war eigentlich in diesen Jahren in meiner Zeit? Ich bin auch mal irgendwann irgendwohin aufgebrochen. Pippos Lieder sind auch Teil des Soundtracks meines Lebens – aber ich habe sie nur geborgt. |
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13. 02.2011 |
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FRA DUE ISOLE - Pippo Pollina & Sinfonieorchester Nota Bene unter der Leitung von Massimiliano Matesic Ein ganz Besonderes Ereignis zu Beginn das Jahres 2011 - Pippo Pollina und seine Lieder umgesetzt für grosses Orchester! Das war wirklich ein einmaliges Erlebnis - schon die ganze Atmosphäre der Züricher Tonhalle versprach einen grossen Abend! Und nicht zuviel verspochen - Pippos Lieder bekommen mit der Umsetzung durch Massimiliano Matesic einen ganz eigenen wunderbaren Charakter und eine ganz eigene Poesie - sehr sehr gut gelungen. Absolute Höhepunkte für mich waren unter vielen anderen der Auftritt von Werner Schmidbauer & Martin Kälberer mit Passa il tempo und natürlich der unglaubliche Bolero - Pippos Canzone Sesta. Welch eine Kraft und welch ein Zorn - das lässt einen einfach nur atemlos und stumm staunend zurück. Und dann Sambadio zusammen mit Madlaina & Julian Pollina. Wirklich einer der schönsten und emotionalsten Momente dieses grandiosen Abends! Wie stolz kann Pippo auf diese seine Kinder sein! Danke an Pippo und alle Beteiligten für diesen unvergesslichen Abend. |