Wie alles begann........

Korsika ist ein Stückchen Erde von verborgener Faszination und mit legendärem Lokalpatriotismus. Daher kann diese Insel nur Söhne und Töchter von stolzem Selbstbewusstsein hervorbringen, deren Überzeugungen von der gleichen Tiefe sind wie die gebirgigen Schluchten, die im Golf von Porto das Blau des Mittelmeers durchziehen.

Um die Ursprünge der traditionsbewussten und gleichzeitig weltoffenen Musikkultur von Alain und Jean-François Bernardini aufzuspüren, muss man in das kleine Dorf Tagliu Isulaccia im Norden Korsikas hinaufsteigen. Hier ist die Heimat der beiden Brüder, die bei sich zu Hause wie auch anderswo weit besser unter dem Namen I Muvrini (die kleinen Wildschafe) bekannt sind. Viele Leute werden sich noch daran erinnern, wie sie als Jugendliche auf den sog. `Brettern, die die Welt bedeuten` hockten und ihre ersten polyphonen Gesänge anstimmten. Diejenigen, die damals schon zu ihren Anhängern gehörten, werden sich heute glücklich schätzen, noch im Besitz der alten 45er Schallplatte der Musikgruppe „Canta U Populu Corsu“ zu sein, bei der sie auf Wunsch ihres Vaters mitgewirkt haben. Ghjuliu Bernardini war ein bekannter Dichter und Sänger Korsikas und starb 1977. Die Brüder Alain und Jean-François sind weder Musiker mit staatlichem Auftrag noch unter einer bestimmten Vormundschaft stehende Propagandisten. Sie haben selbstverständlich ihre eigene Ansicht über die korsische Situation und sind davon überzeugt, dass man sehr wohl Sänger und gleichzeitig Staatsbürger sein kann. Und wenn sie dabei in korsischer Sprache singen, dann eher deshalb, weil sie sich ihnen als Keim auferlegt, als ein Ausgangspunkt für die Zugehörigkeit zum Weltganzen, ein Ansatz, der sie mit allen Ländern, allen Ufern, allen Kulturen der Erde verbindet.

Am Ende der 80er Jahre spielen I Muvrini eine Rolle von Wegbereitern innerhalb der korsischen Kultur, denn es gab seinerzeit weder Orientierungspunkte noch Strukturen, die der Musik allgemein und speziell der ihrigen erlaubte, sich zu verbreiten. Daraufhin hat die Gruppe sich in Selbstverwaltung und Eigenfinanzierung organisiert und ihren Durchbruch geschafft: Sie hat auf eigene Kosten und unter eigenem Label ihre Lieder eingespielt und Hunderte von Konzerten auf der ganzen Insel gegeben (wobei erst ab 15 Jahren Eintrittsgeld erhoben wurde). Darüber hinaus haben sich I Muvrini aktiv an der Gründung von Musikschulen beteiligt, um den Fortbestand des traditionsreichen Erbes so gut wie möglich zu erhalten und zu sichern  - >hier geht es weiter<

Im August 2002 erscheint das neue Album "Umani" (Menschen) in Frankreich mit dem I MUVRINI überaus erfolgreich bis Ende des Jahres durch ganz Frankreich touren. Bereits im November 2002 erreicht das Album Goldstatus - über 100.000 verkaufte Alben in Frankreich. Am 27.01.2003 erscheint das Album endlich auch in Deutschland und im Februar 2003 ist I MUVRINI auf Deutschland Tour - viele Fotos von der Tour, kleine Reviews und mehr findet Ihr auf der >Reviews/Photos Seite<.

Mit diesem Album hat sich die Gruppe bisher am weitesten geöffnet, es spricht die feinsten Sinne an, gerade weil es uns auf eine Reise von einem Ufer zum anderen mitnimmt, von einer Begegnung zur anderen, ein Album des Einverständnisses und des Zusammenflusses.