I Muvrini Umani Tour in Deutschland 2003

Die Fotoalben:

Stuttgart 18.02.2003  -  Mainz 19.02.2003  - Hamburg 20.02.2003  -  Köln 23.02.2003  -  Colmar 13.08.2003

13.08.2003

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Foire aux vins - Colmar

Ein I Muvrini Konzert in Grenznähe - das kann man sich natürlich nicht entgehen lassen - und mitten im August da lockt uns auch die Aussicht auf wunderbares Wetter und vielleicht auf einen schönen Tag im Elsaß. Nun daß wir ausgerechnet am heißesten Tag dieses wahrlich heißen Sommers im sowieso noch heißeren Rheingraben unterwegs sein würden, das konnten wir nicht wissen als wir die Tickets erstanden haben......

Nach einer tropischen Nacht sogar im Taunus starten wir wirklich pünktlich um 6.30 Uhr in Langen - bestens gerüstet! Um 9 Uhr sind wir schon in den Vogesen gelandet und halten Frühstück in Le Hohwald an einem wunderbar kühlen sprudelnden Brunnen (in dem ich gleich schon mal kneippmäßig herumgestapft bin) und auf einer schattigen Bank packen wir unsere Kühlboxen aus und lassen es uns wohlergehen......

Wir fahren dann den Tag über kreuz und quer durch die Hautes Vosges über Klein- und Kleinststraßen abseits der Touristenwege und in der Tat begegnen wir da oben keinen Touristenmassen (hahaha wir sind ja selber welche) - als wir gegen Mittag dann wieder herunterkommen aus den Bergen und durch die elsässischen Weindörfer fahren ist es so irre heiß und bei 40 Grad im Schatten beschließen wir, in der Nacht nicht mehr zurückzufahren und uns ein Zimmer in der Nähe von Colmar zu suchen (wir haben zwar auch Schlafsäcke dabei - aber uns lockt eindeutig die Aussicht auf eine Dusche) natürlich haben wir wenig Energie und nicht groß Lust zum Zimmersuchen - aber wir finden schließlich eines in Turckheim, idyllisch gelegen mitten in den Weinbergen - es ist zwar sehr sehr einfach und könnte auch was sauberer sein - aber wir wollen darin ja nicht wohnen sondern duschen und nachts ein paar Stunden schlafen.

Nachdem wir geduscht haben (was bei mir eigentlich völlig umsonst war, da mein Kopf irgendwie sofort in Konkurrenz zu der Dusche von außen getreten ist - es beschleicht mich das Gefühl, daß einer meiner Vorfahren eine Sprinkleranlage gewesen sein muß!!!) und auch ein bißchen was gegessen hatten - nur so das nötigste, damit man nicht umkippt am Abend, denn richtig Hunger haben wir nicht und die Vorstellung auf warmes Essen läßt uns eher erschrecken..... - und ausgiebigst alles in uns hineingeschüttet hatten was flüssig ist machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Gegen 17.30 erreichen wir den Parkplatz am Expo Gelände und begeben uns mal auf diese Messe - in den Hallen ist natürlich heiß heiß heiß - aber immerhin brennt einem da die Sonne nicht auf den Kopf - wir finden die Arena und sitzen dort auf den Treppenstufen - essen ein großes Eis und gluckern Wasser - die 11/2 Stunden, die wir noch warten müssen vertreibt uns in der Zwischenzeit ein Comedy Duo - es ist ganz witzig aber wir verstehen natürlich mal gerade 5% oder so..... immerhin verkürzt es die Wartezeit - dann keult uns die Sonne wieder auf den Kopf und währedn der letzten Viertelstunde, die wir da stehen muß ich mich schwer zusammennehmen, daß ich zwischen all den vielen Menschen nicht einfach in mich zusammenfalle..... alles nur jetzt nicht umkippen - so kurz vorm Ziel!!! Dann machen sie um 19.30 Uhr endlich auf und ich habe diese Diskussion mit der Security (aber alles groß gucken und bitte, bitte, hilft nix ich muß zurück und die Kamera abgeben!!!!) - das macht mich richtig sauer - aber es hilft ja nix und ich will mir dann schließlich davon die Laune nicht verderben lassen - als ich es dann schließlich wieder in die Arena geschafft habe ist die schon gut gefüllt und alle Sitzplätze in den ersten Reihen natürlich besetzt - aber vor den Sitzplätzen sind mindestens 7 oder 8 meter Stehplatz vor der Bühne uund dort ist noch alles frei und Christel hatte mittlerweile einen Platz in der Frontrow gesichert !! Da standen wir nun (immerhin konnte man sich am Drängelgitter aufstützen) und zuerst sah es so aus als sollte dieser große Platz da vor der Bühne frei bleiben - aber pünktlich zur Vorband war es auch da gerammelt voll und wir mussten sogar richtig unsere Plätze verteidigen!!

Magic System - nun denn nicht so unser Geschmack - aber wohl sehr bekannt in Frankreich - auf jeden Fall viele kreischende Teenies und auch die Songs waren wohl alle sehr bekannt es gab richtige Tanz- und Händchenschwenk Rituale!!  Es war wirklich nicht unsere Welt - aber wir haben es tapfer ertragen.....*seufz* - und ausgehalten!!! Nach 11/4 Stunden (endlich) hören sie auf und dann beginnt ein unheimliches Gewusel auf der Bühne - ungefähr 30 ameisenhafte Backliner bauen die Bühne um und in Windeseile sind alle Gerätschaften der 10-köpfigen Vorband verschwunden, man fährt das Podest mit Alains Keyboards an die richtige Stelle und auch der Arbeitsplatz von Mr. le Batteur wird vorgefahren (wohlgemerkt die Bühne ist schrecklich groß!!!!!!!!!), das Podest mit der Treppe in der Mitte installiert, die Mikrofone gerichtet und um 22.00 Uhr gehts endlich los - unsere Handtücher hängen am Drängelgitter schon naß von all unserem Schweiß, unsere Wasservorräte sind vor uns aufgereiht und beim ersten Ton von Aspettami haben wir schlagartig vergessen, daß es uns jemals unerträglich heiß war!!!!!!!!!!!!! Dieses Opening ist wirklich der Hammer - ich habe es noch nie live gehört und es ist einfach traumhaft schön! Die ca. 9000 Besucher in der Arena sind ebenso begeistert - riesiger Jubel überall!!!

ABER!!!! leider - sie haben uns den Lettera wieder vorenthalten - statt dessen bekommen wir ein (ebenso traumhaft schönes) A te Corsica zu hören. Von JF's Ansagen verstehen wir leider wie immer nur Bruchstücke (außer den Ansagen, die wir in der deutschen Übersetzung ja schon kennen wie z.B. die von Diteli und Umani usw.... und die Ansage zu Di hätten wir gerne verstanden - JF scherzt offensichtlich und die ganze Arena ist herzhaft am Lachen....... diesmal erleben wir also dieses traumhafte Lied mit der dazugehörigen Übersetzung in Gebärdensprache - wunderschöööööön!!

Umani wird regelrecht zelebriert und kommt unglaublich gut - 9000 Menschen singen mit und trotz der Hitze haben wir Gänsehaut (die hatten wir eigentlich permanent übers ganze Konzert!) - A Voce Rivolta (ich liebe ja wirklich die kleinen Konzerte in den deutschen Klubs - sie haben eindeutig mehr Atmosphäre und mehr Kommunikation von und zur Bühne) - aber das wollte ich immer mal in solch einer Kulisse erlebt haben - unglaublich - 20 Minuten lang abgefeiert und gesungen aus 9000 Kehlen - nicht enden wollend locken wir die Jungs mit unseren Gesängen immer wieder auf die Bühne - zum guten Schluß JF ganz alleine nur begleitet von Alain am Piano - "Je cherche un rêve" - unbeschreiblich schön (sowieso eines unserer absoluten Favourites) - nur einmal live gehört bisher in Strasbourg - sinken Christel und ich leise seufzend auf das Drängelgitter und lauschen und genießen einfach nur - es ist zum weinen schön!!!!!!!!!!!!! Aber dann ist leider nach 1 Stunde 50 Min Schluß - für uns wars viel zu kurz - vergessen war all der Schmerz und die Pein des Tages *grins*.

Wir werden dann leider in einer affenartigen Geschwindigkeit aus der Arena getrieben - ich habe nichtmal Zeit mir eine Zigarette anzuzünden - und nachdem ich meinen Foto wiederhabe gönnen wir uns endlich was zu essen (mittlerweile sind wir wirklich der Ohnmacht nahe *lach*) und machen uns auf den Weg zum Auto - ein bißchen enttäuscht, daß wir wirklich null Gelegenheit auf ein paar Worte hatten...... auch einen Merchandise Stand haben wir nicht entdecken können!!! Am Auto verschaffen wir uns Kühlung mit unserem mitgebrachten und in der Kühlbox gut gekühlten nassen Handtuch - das "Läppchen" wandert immer zwischen Christels und meinem Hals hin und her - wir trinken Kaffee und warten darauf, daß der Stau sich auflöst....... Wir drehen eine nächtliche Runde durch Colmar (zur Stadtbesichtigung konnten wir uns bei über 40 Grad wirklich nicht aufraffen) und kehren dann in unsere Weinbergidylle zurück - im Zimmer ist es backofenheiß - aber ich bin so platt, daß ich sogar bei dieser Hitze einschlafe und erst um 7.30 aufwache als die Sonne schon wieder ins Zimmer lacht!! Notaus sozusagen.....

Nach einer ausgiebigen Dusche und lecker Frühstück brechen wir um 8.45 Uhr auf - Col de la Schlucht heißt unser erstes Ziel und dort auf 1100 mtr Höhe ist es sonnig und es weht ein frischer Wind - wunderbare Aussichten..... und so treiben wir uns den ganzen Tag in den Hautes Vosges herum - Christel navigiert mich mit der Karte auf dem Schoß wieder über Klein- und Kleinststräßchen zu den von mir auserkorenen Zielen - vor vielen Jahren war ich mal mit meinen Eltern in den Vogesen und hatte einige Örtlichkeiten in schöner Erinnerung und das wollte ich Christel unbedingt mal zeigen.... In St. Marie kaufen wir ein: Baguettes, leckeren Käse, Trauben, kühle Getränke und endlich auf dem Champs du Feu angekommen, rasten wir in traumhaft schöner Umgebung - 1100 mtr. hoch wieder mal - auf einem ehemaligen Hochmoor sitzen wir in einer wunderbar duftenden Heidelandschaft in der Sonne!!!!, die man hier gut aushalten kann, denn es pfeift ein heftiger Wind!!

Und zum guten Ende des Tages finden wir dann sogar Abends gegen 17.30 noch unseren lang ersehnten und schon abgeschriebenen Badesee - in einem kleinen Dorf springen wir in den Dorfteich - der krönende Abschluß dieser beiden Tage! Um 20.30 sind wir wieder auf der deutschen A5 und über Rastatt gehen heftige Regengüsse nieder - es sind über 30 Grad und fühlt sich an wie in der Sauna - es müssen mind. 90% Luftfeuchtigkeit sein - nur der Aufguss, der riecht nicht sehr gut - den ganzen Tag von der wunderbaren Luft der Vogesen verwöhnt, rümpfen wir die Nasen......

Die Setlist

Aspettami - Curagiu - Dumanda - Anu lasciatu - Un so micca venuti - Da le vostre mane - Diteli - Un ti ne scurdà - 2 Paghjelle (Lode di u sepolcru/ Requiem) - Dì - A te Corsica - I belli ghjorni - Erein eta joan - Jalàlàbàd - Vogliu // Zugaben: - A strada - Un sognu - Umani - A voce rivolta.

 

23.02.2003

 

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Köln Live Music Hall

Wir machen um 18.00 vor der "Live Music Hall" in Köln eine Punktlandung und reihen uns in die schnell wachsende Schlange ein - die Location ist ein bißchen strange und als man uns endlich reinläßt sind wir erst mal erschrocken über die Höhe der Bühne - die Kleinste von uns kann ohne Mühen hier ihr Kinn aufstützen......

Die Halle füllt sich schnell und wir sind froh, daß es heute mal ein unbestuhltes Konzert gibt, was sich durchaus positiv auswirkt, denn manchmal fällt es einem wirklich schwer bei dieser Musik still auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Es geht pünktlich los mit den Begrüßungsworten, die wie immer in der deutschen Übersetzung sehr eindrucksvoll von Anja herübergebracht werden. Die Stimmung im Publikum ist heute von Anfang an unglaublich gut - was denn auch gleich mal bei allen Akteuren ein breites Grinsen auf die Gesichter zaubert! Die Setlist ist fast gleich wie bei den beiden Konzerten in Mainz - zu unserem großen Bedauern fehlt heute der "Lettera à fratellu" - aber man entschädigt uns mit einem unserer alltime favourites "A te Corsica", das dafür am Ende ins Programm genommen wurde - sensationell die Klarheit der Stimmen und die Musik dazu - Gänsehaut pur!

Die Band ist heute unglaublich gut aufgelegt - die gute Stimmung im Publikum überträgt sich wohl auf die Bühne - es wird viel gelacht, Joséphina verbreitet Ihre ansteckende gute Laune auf der Bühne, Cesar verläßt seinen Platz des öfteren und wandert mit seinem Bass über die Bühne und wer hat schon mal gesehen wie sich ein Dudelsack mit einer Drehleier duelliert?? Sehr köstlich......

Das Publikum geht alles begeistert mit - wir hören eine tolle Version von "Umani" und "A voce rivolta" wird fast 20 Minuten lang regelrecht abgefeiert - viel zu schnell ist es wieder vorbei. Wir hören noch einen wunderschönen Text, dessen Übersetzung gerade erst fertig geworden ist - er handelt von einem korsischen Brunnenbauer und es ist einfach nur erstaunlich wie mucksmäuschenstill plötzlich die Halle wieder diesen Worten lauscht - tolles Publikum!

 

20.02.2003

 

Hamburg Fabrik

Danke an Wolfgang Harms, der uns diesen schönen Review geschrieben hat!

Erst um 21:00 Uhr beginnt das Konzert in Hamburg in der Fabrik. Gegen 20 Uhr finden wir uns ein. Zu unserer Verwunderung ist ein Teil der „Fabrik“ ,entgegen der Ankündigung, bestuhlt. Das ignorieren wir und suchen uns einen guten Platz in der Nähe der Bühne.

Langsam füllt sich der Saal. Das Publikum ist vom Alter sehr gemischt, zwischen 12 und 65 Jahren. Pünktlich um 9 begrüßt uns die Übersetzerin mit ihren einfühlsamen Worten. Dann kommt das Intro:

Das  Akkordeon auf der Bühne und die Gesänge aus dem „Off“. Die erste Gänsehaut!

Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes ist das nur mit Gitarre und später einsetzendem Klavier vorgetragene „Di“. Feuerzeuge und Wunderkerzen leuchten und die Klänge tragen uns kurzzeitig in eine andere Welt.  Es ist nicht unsere Sprache, aber man versteht sie trotzdem.

Nach relativ kurzer Zeit haben die Techniker den Sound recht gut im Griff. (Die Location ist nicht wirklich geeignet für Topsound) Während des Konzertes erzählt uns GF (auf deutsch!), daß er sehr gerne in Deutschland spielt, da es ja zum „alten“ Europa gehört und dass es ihm in Hamburg ein wenig zu frisch ist.

Gegen Ende des Konzertes wogt die Begeisterung immer höher: Jalalabad  -meine Tochter (14) meint, das könne ja nichts sein ohne MC Solar, aber sie war trotzdem begeistert- Vogliu – Umani – ein nicht enden wollendes „A voce Rivolta“. Dann die Abschlussworte der Übersetzerin und ein unglaublich schönes „A te Corsica“.

Selten bin ich nach einem Konzert so erfüllt und zufrieden nach Hause gegangen.

Hoffentlich kommen sie bald wieder nach Hamburg!

 

19.02.2003

 

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Mainz Frankfurter Hof

Heute in Mainz gibt es keine reservierten Plätze - also heißt das für uns früh da sein und anstehen....... das läßt man uns auch seeeehr ausgiebig! Aber endlich haben wir es doch geschafft - schade , daß auch dieses Konzert bestuhlt ist - manchmal ist einem wirklich nach "aufspringen" - aber das haben wir ja dann in Köln. Der Frankfurter Hof in Mainz ist ein kleines aber feines Venue, sehr viel mehr Atmosphäre und die Bühne wesentlich kleiner, was alle mehr zusammerücken läßt und unserer Meinung nach der Stimmung nur zuträglich sein kann.

Schon beim Intro ist zu spüren, daß hier eine ganz andere Stimmung herrscht - das Publikum geht von Anfang an richtig mit, der Sound ist bei "Ùn possu piu" noch etwas strange - aber irgendwann hat der Tontechniker den Bass etwas runtergeregelt - allerdings ist er wohl gegen Roger Biwandu's gewaltiges Schlagzeug machtlos - das ist für diese kleine Location fast etwas zu mächtig - wir lieben es ja veritabel laut und satt - aber so manchen wird wohl Roger's Einsatz erst mal an die hintere Wand gefegt haben.....

Wir freuen uns sehr, daß GF heute die erste Strophe von "Diteli" selbst spricht (ob er sich tatsächlich unserer Worte in Stuttgart erinnert hat??) und natürlich haben wir wieder unsere absoluten "magic moments" bei "Di" und "Lettera à fratellu".

"A voce rivolta" wird heute ausgiebig, laut und frenetisch zelebriert - das Publikum ist hier nicht mehr zu bremsen und natürlich hält es schon lange niemanden mehr auf seinem Sitz.

Eine tolle Vorstellung an diesem Abend und das Grinsen in den Gesichtern der 11 ist denn auch entsprechend breit! Und wir freuen uns noch mehr auf Köln!

 

18.02.2003

 

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Stuttgart Liederhalle/Hegelsaal

Nach dem unvergesslichen Erlebnis in Strasbourg brechen meine Freundin Christel und ich mit großer Vorfreude nach Stuttgart auf und sind sehr gespannt - der Hegelsaal in der Liederhalle hat in etwa den Charme eines unpersönlichen, kühlen Konferenzraumes, die Bühne sehr groß und die Decken sind unendlich hoch mit sparsamer Lichtanlage. Wir können also kaum auf diesen Farbenrausch hoffen, der uns in Strasbourg neben der Musik so fasziniert hat.

Aber wir haben beste Plätze in der ersten Reihe, mit niemandem muß ich über meinen Fotokoffer diskutieren und der Saal füllt sich dann doch ganz gut - die oberen Ränge bleiben allerdings geschlossen. Pünktlich um 20.00 geht es los - die Band hat diesmal für GF's korsische/französische Texte eine Übersetzerin dabei - sehr eindrucksvoll spricht sie die Begrüßung und die einleitenden Worte. Loic kommt auf die Bühne mit einem alten Akkordeon und übernimmt das Intro, "Barbara Furtuna" ein Traditional und wir hören die Stimmen von irgendwo hinter einem der Vorhänge.....

Langsam kommt GF Bernardini mit seiner Gitarre auf die Bühne und auch der Rest der Band findet sich ein zu den ersten Klängen von "Ùn possu più - und schon sind wir mittendrin...... sofort sind wir wieder in dieser einzigartigen Atmosphäre gefangen, die uns sogar teilweise die Nüchternheit des Saals vergessen läßt - der Sound ist in der ersten Reihe nicht besonders gut - oder wie man das auch sehen (bzw. hören) mag - wir haben fast O-Ton Bühne - hat auch was für sich - hört sich manchmal fast unplugged an!

Wir hören diesmal auch die Übersetzung von "Diteli" im Gegensatz zu Strasbourg fehlt uns dazu nur ein bißchen die Stimme von GF - aber wir sind froh darüber den Text endlich zu verstehen. Ungefähr in der Mitte der Show gibt es eine polyphone Gesangseinlage von Martin, Alain, GF und Stéphane - wie immer kriecht einem dabei die Gänsehaut überall hin - unglaublich was man nur mit Stimmen für eine Stimmung zaubern kann.....

Danach haben wir eine nette Ansage von GF auf deutsch - sogenannte "diplomatic moments" und dann hören wir ein traumhaft schönes (wenn auch sehr trauriges) Liebeslied - "Di", direkt gefolgt vom schönsten Lied des Abends "Lettera à fratellu" (Der Brief an einen Bruder) - bei diesem Lied sind alle Sänger auf der Bühne und Alain Bonnin unterlegt das ganze mit einem atmosphärischen Klangteppich - die Stimme von GF's und Alain's Babbu ist zu hören und die 4 auf der Bühne stimmen dann in das Lied mit ein - wirklich ein sehr spezieller Moment dieses tollen Konzertes.

Nicht vergessen dürfen wir natürlich Joséphina, die immer wieder mit ihrer faszienierenden Stimme und ihrer Gitarre den Liedern einen ganz unverwechselbaren Charakter mitgibt. Ganz besonders gelungen und auch stürmisch gefeiert bei "Vogliu".

Überhaupt ist immer ein ständiges Kommen und Gehen auf der Bühne, mal Gilles mit der Drehleier, Loic mit verschiedenen Pipes und Flöten, César hat sein Gesangsolo bei "Un ti ne scurda" (er ersetzt hier Regis Gizavo sehr gut, der leider nicht mit auf der Tour ist) usw....

Leider für uns viel zu schnell kommen wir schon zum Ende - der Zugabenblock beginnt mit einer tollen Version von "Umani", dann haben wir "A voce rivolta", das natürlich überhaupt nicht fehlen darf und noch einen wunderschönen polyphonen Gesang als krönenden Abschluß.

Schade nur, daß das Stuttgarter Publikum erst zum Ende der Show seine Zurückhaltung verliert und die 11köpfige Band  dann doch noch stürmisch feiert. Für uns ein gelungener Auftakt unserer kleinen "Muvrini Tour"