14.10.2011


Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums
Horns:
Reto Anneler - Tenorsax
Johannes Walter - Trompete, Flügelhorn
Till Grünewald - Altsax, Baritonsax

Philipp Fankhauser & Band auf Burg Satzey

Fotoalbum

Sehr entscheidende Unwichtigkeiten

Dank der Haus- und Hofschreiberin Christel Amberg-Wiegand!

Wo fährst du hin? Burg Satzvey. Ist wo? Aus der Mitte von D-land betrachtet ist der Beginn der Eifel westlich von Köln für manchen verständnislos weit weg für mal eben ein Konzert hinrutschen und nachts wieder heim. Es könnte viele Gründe geben dorthin zu fahren. Zwei könnten die Gastlichkeit und die gute Küche des Rittersaals sein. Unserer war, neben Freunden zu treffen, Philipp Fankhauser & Band. Also, weit und breit nur Fragezeichen im Gesicht, wohin unser freitägliches Nachmittags- und Abendprogramm uns führt. Philipp wer? Wird er im Radio gespielt? Nie gehört. Das beginnt sich gerade zu ändern. Steter Tropfen höhlt den Stein und nach und nach spricht es sich herum, dass da Schweitzer Blueser unterwegs sind, die absolute Weltklasse sind und den Geheimtipp-Status in D nicht mehr lange werden halten können, weil Suchtfaktor wie Nutella aufm Frühstücksbrötchen. Nicht wichtig? Entscheidend!

Der Bourbonensaal verströmt durch den Holzboden und die Stehtische und einigen Kerzenleuchtern den rustikalen Charme eines vielleicht ehemaligen Stalles und füllt sich überraschend schnell mit Publikum. Der hiesige Verein zur Pflege der Kultur hat ein gutes Händchen bewiesen für seine satzungsgemäß feierfreudigen musikbegeisterten Mitglieder und alle anderen. Nicht wichtig? Entscheidend. Fortsetzung hier
 


24.09.2011

Fotoalbum
 

Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums

 

Philipp Fankhauser & Band im Rittergarten Tuttlingen

Vier Prosecco und nen Bourbon
 
Wie immer an dieser Stelle gilt der Dank Haus- und Hofschreiberin Christel Amberg-Wiegand!

Heute, am Morgen danach, fühle ich mich wie Fieber, es muss raus, sonst kann ich nicht gesund werden. Der Abend vor diesem Morgen: Jungs, ihr nehmt grad mein Sonntagsritual vorweg. Sunday Morning - Eier-mit-Speck oder Café-Croissant-Gefühl? Das ist ein nahrhafter, richtig richtig guter Start in diesen berauschenden Abend. It’s Gonna Rain ist ein Wolkenbruch, ihr macht ein Fass auf, Philipp stampft mit dem Fuß, rackert die Gitarre, das Spiel beginnt, die Funken fliegen und der Rittergarten fängt sofort!! Feuer. Leichtes Spiel? Nein, unbändige Lust am so herrlich schändlichen unwiderstehlichen Treiben. Jealous Kinda Fella, das schöne Gift wirkt unmittelbar, schießt ins Hirn und dann nur noch fliegen, fliegen, fliegen, in einen Orkan, der ein laues Lüftchen gegen Hendrix’ Schweineorgel ist. Schwindelig und uff, atemlos lassen sie mich in diesen schönen Johnny-Copland-Blues fallen, Make my home wherever I lay my hat… Blues ain’t nothing…, Tanz auf dem Vulkan, jetzt schon, und der Abend ist noch jung. Wir haben Zeit, Zeit für was immer ihr wollt… Philipps erste Runde Stagediving, hautnah, sehen, fühlen, hören und irgendwann ziehen ihn seine Jungs auf die Bühne zurück. So viel Augen- und Ohrensex macht mich in kürzester Zeit wie sturzbetrunken und doch hellwach. Songs wie Try my Love jagen mich ins verderbliche Fegefeuer der Sehnsüchte, Himmel!!!! diese!!! Stimme!!!! wie sie bettelt, fordert, bittet, fleht. Um dann Love Man Riding zu sagen „Nothing to be proud of, that’s the way I live my life alright“. Die ungefähr 101 Real Music Lovers im Rittersaal machen eine riesig gute Stimmung, wir treiben uns gegenseitig, Goodfeelings auf der Alb. Aber: diese leidige Störkulisse: Bei allem Verständnis für spontanen Mitteilungsdrang einerseits und euch Arbeitende andererseits, aber habt ihr Knappen des Rittergartens denn überhaupt kein Fingerspitzengefühl? Ist euch das Feingefühl im kalten Wasser oder am Herd abhanden gekommen? O.k., ihr müsst eure Arbeit machen, aber „Nehmt Pet-Flaschen“ hieß euch Philipp mit einem Dolchblick. Diese weit verbreitete Seuche von Respektlosigkeit gegenüber Gästen!! und Musikern!! sind nicht nur denen ein Ärgernis. Diese geräuschhafte Geschäftigkeit sind Nadelstiche auf wunde, verletzliche Haut, ein Dolchstoß ins offene Herz. Und sie sind Presslufthammer in hochsensible Ohren. Fortsetzung hier


 


16.04.2011

Fotoalbum
Saarschleife
Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums
Horns:
Reto Anneler - Tenorsax
Lukas Thöni - Trompete, Flügelhorn
Till Grünewald - Altsax, Baritonsax

Fankhauser Musik bei Amazon.de

 

Philipp Fankhauser & Band im Ducsaal Freudenburg

Ein geglücktes Missverständnis
Wie immer an dieser Stelle gilt der Dank Haus- und Hofschreiberin
Christel Amberg-Wiegand!

… beschert uns dieses Highlight vorm Urlaub und wie immer ist kein Weg zu weit – gute zwei Stunden Anreise – netto - plus Sightseeing und beim Heimweg ein bisschen mehr. Philipp Fankhauser live macht die durchlotterte Nacht mehr als wett. Das „Missverständnis“ rührt vom Namen Ducsaal – „da muss ich was auf die Bühne stellen“, denkt sich der Chef de Mission und bietet alles auf was ihn so einmalig macht, sprich: Band mit Horns. Und so ist der Ducsaal eben „nur“ eine schöne Musikkneipe. Das dunkle Holz schimmert matt im schummrigen Licht, Spiegelgläser mit Ornamenten machen’s ein bisschen edel. Die unaufgeregten Service-Mädels sorgen dafür, dass die Kehlen nicht trocken werden. Ein wahrscheinlich fachkundiges Publikum, das diese Location zu einem Art Geheimtipp im Grenzgebiet zwischen Frankreich, Luxembourg und Deutschland macht, füllt den Laden durchaus gut – mehr hätte aber auch nicht geschadet. Der Genussblueskenner wirkt anfangs ein bisschen unterkühlt. Es macht den Eindruck von einem schweren Stück Arbeit, bis die geneigten Ducs und Duchess’ halbwegs angemessen ihr Wohlwollen bekunden, aber schlussendlich sind sie ehrlich begeistert und diese Arbeit schenkt die rechtschaffene Freude beiderseitigen Glücks.

Zu bester Blueszeit um halb zehn schlagen Philipp Fankhauser und die Band auf und legen mit einem Viererset gar furchtbar gut los. Da es auf der Bühne fast bierdeckeleng zugeht, ist es von Beginn an sehr kompakt, sehr dicht und sehr unmittelbar. It’s Gonna Rain groovt schön locker durch, Jealous Kinda Fella ist der erste Hotspot, bei dem die Bläser mit exakt griffigen Sätzen brillieren. Mein innerer Hitzepegel steigt merklich an. Make my home where I hang my hat … so langsam kommt der Ducsaal. Blues Ain’t Nothin’, Love Man Riding sind einfach eine unverschämt geile Anmache. Das lass ich jetzt mal schöööön einwirken und bedaure deshalb die folgende Pause zutiefst. Auf dem besten Weg zum gemeinsamen Champagnerbad kommt dieser Cut wie eine kalte Dusche nach dem Saunagang. Ein extremer cool-down, noch dazu mit der hauseigenen Beschallung mit angereicherter Werbetrommel in eigener Sache erzeugt bei mir eine kleine Missempfindung. Aber nur kurzzeitig. Die Band spielt sie in einem Handstreich weg, als sie in den zweiten Teil mit Roadhouses & Automobiles starten. Zutiefst aufrichtig. Überzeugungstäter. Ich stehe hier und kann nicht anders.

Seele und bodenloser Tiefgang, dieser eigenartige Mix aus coolem Understatement und eingebautem Entschleuniger ist nitroexplosiv und absolut geeignet, mich um den Verstand zu bringen. Philipp Fankhauser und die Band leben dieses Ding. Mit jedem Einatmen. Mit jedem Ausatmen. Mit jedem Herzschlag. Und jeder von ihnen will, dass es genau so ankommt. Sehr heiß und sehr sehr lebendig.

Philipp hat Lehr- und Wanderjahre im Homeland des Blues durchlebt, erzählt er später. Blues ist sein Leben. Und sein Blues klingt wie das Leben - mal funky, groovy, mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Songs von den schönen Dingen im Leben, und die, die man tut obwohl sie wehtun, obwohl… . Trotzdem. Er muss Blues in den Adern haben, kein Blut. Diese Stimme weiß, von was sie singt. Alle Höhen, alle Tiefen und alles dazwischen – Blues als Gefühlsgedächtnis. Fankhauser und der Blues als Echo seiner selbst. Das vielleicht und vieles mehr macht ihn und diese sensationelle Band so authentisch. Jeder Ton ist Herzblut. Sie schütteln das so unglaublich easy-going aus dem Handgelenk. Dabei lassen sie sich viiiiel Zeit füreinander, sie haben ein wunderbares timing, da ist eine fast unerträgliche Spannung, die mich schier zerreist. Toshos Drumsolo, Angus’ dunkel, dumpfer, sonorer Bass, der im Magen vibriert, Gentleman Marco ziseliert die Luft wie kaum einer sonst, quälend schön, ein Schuss Genialität wird Bluesgitarre… und immer wieder die Horns… Bariton- und Tenorsaxophone, Trompeten wie glasklare, schneidende Luft. Und Hendrix Ackle an den Hammond- und Pianotasten singt und spielt die Hölle heiß und treibt die Band wie eine Feuersbrunst. Die Band rotzt und rollt, spielt sich die Seele aus dem Leib, Blicke wechseln die Besitzer, Jesus my roses, come on, lets go, es ist stumme Abstimmung, leuchtstarke Anfeuerung, wissende Befriedigung. Das ist so unglaublich gut, so unfassbar Blues, powerful, warm and strong, es geht es unter die Haut und es ist voller Glückshormone. …It’s Over Now Baby... Singing the Blues – heaw how, heaw how, das Publikum kommt langsam in Bewegung, einige treibt es von der Barzone nach vorn. Down On Your Bended Knees ist so heavy angeschlagen, ist überhaupt jenseits von, da geht ne Saite flöten. Die Jungs ziehen alle Register heute Abend, holen sich den Kick die Leute ranzuspielen. Inzwischen nimmt Philipp Tuchfühlung im Publikum. Ein Feuer lodert in den dunklen Augen und der Schweiß perlt auf der Stirn. Alles ist echt. Die ersten Töne von Members Only sind da, eines meiner Favs, zum niederknien schön, … you don’t need your checkbook, you only need a broken heart …, ach ja, seufz, schönste Seelenpein der Welt, an keinem Ort der Welt möchte ich jetzt sein außer hier. Allein für dieses I Got A Love, und wenn es der einzige Song dieser Nacht gewesen wäre, es wäre wert hier zu sein. Zum Weinen schön, tiefste Gänsehautschauer. Philipps Stimme pur, ohne Mikro, ein großartiger kleiner Moment, andächtig fast, voller Leidenschaft, fast schon voller Ehrfurcht… searching…. patiently.
 


14.01.2011

Fotoalbum
Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums
Horns:
Thomi Geiger - Tenorsax
Lukas Thöni - Trompete, Flügelhorn
Till Grünewald - Altsax, Baritonsax


 

Philipp Fankhauser & Band - Try my love - Kammgarn Schaffhausen

Voller Vorfreude und Neugier war ich auf dieses Konzert - endlich das neue Album und alles das was ich bis dahin an Schnipseln im Web davon hören und sehen konnte machte mich nur noch neugieriger und ungeduldiger - dazu konnte ich mitverfolgen wie das neue Album "Try My Love" in der Schweiz einfach kometenhaft eingeschlagen ist!! CHAPEAU die Herren - ein Meisterwerk!
Und dann endlich live auf der Bühne - was für ein traumschönes, energiegeladenes, grandioses Konzert. Die Kammgarn brechend voll, unbestuhlt, eng, heiss und auf der Bühne war der Teufel los. Zu meiner Freude hatten sie das ganz grosse Besteck aufgelegt - nun ja es passt so wunderbar zu den neuen Songs! Und sie kommen live so gut daher - manchmal musste man einfach nur still und andächtig lauschen und die Gänsehaut und die Tränen in den Augen einfach zulassen! Im nächsten Augenblick fegen sie die Andacht wieder beiseite und die Füsse beginnen wie von selbst zu tanzen! Danke an Philipp und diese brilliante Band - das war einfach nur vom allerfeinsten!!!!
Und ich bewundere immer wieder wie geduldig und diszipliniert die ganze Band anschliessend das Defilée in einer schier nicht enden wollenden Signing Session absolviert - bis auch wirklich der allerletzte in der unendlich scheinenden Schlange seine Signaturen auf dem neuen Album hatte.

Einziger Kritikpunkt gilt dem Veranstalter - dieses Flaschen- und Gläsergeklapper bei den intensiven und leisen Nummern geht garnicht!
 


 


09.10.2010

Fotoalbum




Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums


 

Philipp Fankhauser & Band bei der 2010er Bluesnight in Münchenstein

Jetzt schon zur liebgewonnenen Tradition geworden - der Besuch der Münchensteiner Bluesnight immer wunderbar zu verbinden mit einem Besuch bei lieben Freunden in Basel!
Wie immer erwartet uns in der Fahrbar ein stimmungsvolles Ambiente und bestens aufgelegte und super freundliche Gastgeber - dickes Kompliment von hier aus nochmal an die Veranstalter der Münchensteiner Bluesnight - es ist uns immer wieder die reine Freude dabei zu sein.

Und das Konzert natürlich! Ein bestens aufgelegter Philipp Fankhauser, dazu eine brillant aufspielende Band - besser kann mans nicht machen! Alles gespielt was mein livesüchtiges Herz begehrte und noch mehr...

Voller Spannung und Vorfreude warte ich auf das neue Album, das am 17.12. erscheint und einen kleinen Vorhörgenuss "Try my love" gibt es jetzt schon auf der Homepage www.philippfankhauser.com

Und mit Freude sehe ich im Tourkalender von 2011 ein paar Termine die durchaus in meine Planung passen :-)

 

Absolut toxisch
Und auch diesesmal wieder die Sicht von Christel - Danke!

Wie von einen Perfusor tropft jede Note in deinen Gehörgang. Jeder Ton ist ein einziges Gift und du weißt es und es bringt dich um aber es ist egal dann ist es eben so und du kannst nicht anders und du willst dieses Gift jetzt hier sofort und es soll bloß nicht aufhören…. Chillout-Blues?... die Jungs machen mich waaaahnsinnig! Nach gefühlten fünf Minuten das erste Break, nach zwei Stunden endgültig besoffen, schwindelig, dem ewigen Glück und Frieden ein gutes Stück näher… als sie I got a love so irre spielen, es geht dir direkt ins Zentrum allen Lebens und es nimmt dir weiß Gott den Atem und schickt dir das Wasser in die Augen… es tut sooo gut… und sooo weh. Kaum auszuhalten und grad so als ob dir einer den Boden unter den Füßen wegzieht, als wenn dir die Beine wegkippen, als wenn sich dir die Haut auflöst, die Seele verbrennt, das Herz stehen bleibt. Es ist Philipps unglaubliche Stimme, mit der er dir wie mit Eiswürfeln vom Nacken den Rücken runterfährt und Marco an den Blade-Saiten lässig-cool und aufregend, Tosho und Hendrix hochsensible Feinmotoriker an Tasten und Drums und da ist noch die Bass-Eminenz Angus … Gelebtes Leben und ne Überdosis Spaß am Tun… diese Präsenz und Intensität ist ein Feuerball. Guck ihnen ins Gesicht, sie leben diesen Blues-Funk-Soul-Mix mit Haut und Haar, da knisterts und brodelts, eine wahre Hexenküche ist das… damit packen sie dich mit dem ersten Ton von Sunday Morning, grooven, locken, zelebrieren Herzblut, Seele… schmeißen Zunder ins Feuer, geben Gas… spielen mit dir… mit dem Timing und du merkst es nicht gleich wie sie dich da hineinziehen… das Borstenvieh füttern und locken und wieder wegschicken bis der Laden (Kopf) steht und sie dann schweißerarbeitet endgültig die Sau rauslassen… eine Wonne, ein Rausch ist das, einfach wunderbar und absolut toxisch.
So wie diese Herrschaften den Blues spielen, scheint ein Weiterleben immerhin möglich – bis zum nächsten Mal.


17.10.2009

Fotoalbum

 

 

Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Angus Thomas -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums


Christopf Schwegler vom DRS im
Interview mit Philipp

 

 

Philipp Fankhauser & Band bei der Bluesnight in Münchenstein

Einen kleinen Review gibts diesesmal von Christel - Danke!

Man gönnt sich ja sonst nix…

und dieser Club gönnt ihn sich schon zum zweiten Mal! Nix wie hin! Die Basler Freunde teilen mit uns den Genuss und die halbe Nacht. Danke! Geteilte Freude ist hier sogar hundertfache. Schön haben die’s hier, irgendwie hängt die Atmosphäre von Arbeit, Schweiß und Krach noch in den Mauern, die Spuren sind noch gut sichtbar und heute Kulisse.
Vor ein paar Jahren sagte jemand „den müsst ihr hören, das wird euch gefallen“ und ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Bis zu dieser legendären Nacht beim Blue Balls im Schweizer Hof. Schweißtreibend und hochgradig ohnmachtsgefährdend hat sie eine Nadel an genau der richtigen Stelle gesetzt. Ich hatte keine Bedenken, dass der Abend nicht das naturgemäß reduzierte Feeling einer CD weit übertreffen kann. Frischware geht immer über Konserve, aber so? Dass Blues auch locker und frisch klingen kann und nicht immer Endzeitstimmung bedeutet, liegt vielleicht an der gehörigen Beimischung von Soul und Funk und natürlich an dieser Band! Ja, das wird’s sein! Fankhauser-Blues ist ein ständiges keep-on-rolling, so’n Konzert hat nen ganz eigenen Lauf, man kann es nicht stoppen, wenn sie im Rollen sind…keine eine Note wirkt einstudiert, das überkommt… eine aufregende Unterhaltung mit voller Redefreiheit. Der Sound kommt warm und geschmeidig rüber, sehr smoothig und fühlt sich wunderbar an, diese Stimme ist ja schon fast ein Aphrodisiakum, oder geht es nur mir so? Der Knackpunkt ist glaube ich dieses völlig andere Bandfeeling, es ist die pure Lust. Natürlich klingt die Gitarre anders und Marco spielt sie zum Niederknien, die Drums klingen staubtrocken, ich lieieiebe diesen flüchtigen Besentouch, es scheint zerbrechlich, doch Yoko hält alles zusammen, na ja, und was Hendrix da auf seinen Tasten treibt, hebt mich glatt aus den Schuhen. Aber ohne diesen Bass von Angus wäre es wahrscheinlich ziemlich blutleer.
Irgendwann singt Philipp „I’m playing this old Gibson the only friend I have“ und jetzt wo ich es höre, glaube ich es aufs Wort! Ja genau das isses. Himmel, nur mit den Füßen wippen reicht mir längst nicht mehr, aber erst bei den Zugaben hebt sich das Sitzgebot endlich auf. Bereits nach drei Nummern haben die Handtücher Hochkonjunktur und spätestens bei Love Man Riding hat sich dieses Teufelszeug in meine Adern gepulst und bis in den letzten Winkel des Clubs geklebt. Das ist Musik mit unanständig viel Suchtpotential. Die Songs vom neuen Album kriegen auf der Bühne das gelebte Leben zurück. Es gibt ja jede Menge Godfathers of Musik und diese Band vereint definitiv alle in sich und kommt dabei locker und unaufgeregt rüber und am Ende nehmen sie gut gelaunt und überaus kommunikationsfreudig das Fan-Defilée ab. Wer hätte das gedacht, dass ein Schweizer dermaßen den Blues intus hat? Tennis, Schoki, Segeln – das Heidiland ist immer für ne Überraschung gut. Einfach Klasse, die Reise hat sich wiedermal gelohnt. Nur einen Gegenbesuch in Frankfurt konnte ich ihnen leider nicht abringen.


24.05.2008

Fotoalbum

 

 

Die Musiker:
Philipp Fankhauser - Gitarre, Gesang
Hendrix Ackle - Keyboard
Richard Cousins -Bass
Marco Jencarelli - Gitarren
Tosho Yakkatokuo - Drums

 

Fankhauser Musik bei Amazon.de

 

Philipp Fankhauser & Band in der Chollerhalle in Zug

"Love Man Riding" - mit dem neuen Album auf Tour

Unvergessen wird mir jener Satz von Roger an diesem denkwürdigen Abend bei Stephan Eichers "Quarantaine Konzert" in Ajaccio bleiben : "Philipp Fankhauser - da müsst ihr unbedingt mal ein Konzert besuchen - das wird Euch gefallen". Stimmt die Musik auf Platte gefiel schonmal. Aber lange trudelte dieser Satz in meinem Kopf herum bis sich am Blue Balls Festival in Luzern 2006 DIE Gelegenheit ergab: am heissesten Tag des Jahres nach einem excellenten Konzert von Stephan Eicher im KKL zogen wir durch die heisse Luzerner Nacht in den Schweizer Hof - eine wahrlich legendäre Nacht!! Hätte Philipp nicht gerade meine Lieblingsnummer Too little too late gespielt - ich hätte es wahrscheinlich garnicht ausgehalten in dieser vollgepropften Sauna bei gefühlten 60 Grad, 100% Luftfeuchte und Null Sauerstoff .... aber so musste ich einfach bleiben - und nach 31/2 Stunden war ich zwar völlig am Ende aber auch befallen von einem merkwürdigen Virus. Und das wo Blues doch bisher so garnicht mein Ding war! Diese Nacht war mit das Beste was ich bisher an packenden, hin- und mitreissenden Live Shows gesehen und gehört habe. Unglaublich der Mann ist Schweizer - aber der lebendiggewordene Blues - und diese seine Band einfach eine Sensation!

Gespannt wartete ich auf das neue Album - auch das gefiel mir sofort - ein bisschen ruhiger als das letzte aber wie immer muss man es live gehört haben und diese Gelegenheit hatte ich in Zug - keine Bläser diesmal dabei - Philipp an der Gibson, dazu Bass, Gitarre, Drums und Keyboard, das wars - aber auch in dieser Besetzung absolut überzeugend. Die Setlist erinnerte mich zwar eher an eine eichersche 1h45min Version - aber was sind schon Setlisten! Muss man sich ja nicht dran halten - so auch an diesem Abend - das Zusammenspiel mit dem Publikum funktionierte so gut, dass wir am Ende mit einer über 21/2stündigen Show der Extraklasse belohnt wurden - alle meine Lieblingsnummern dabei und gekrönt zum Schluss mit der Private Party for members only - Chapeau Herr Fankhauser das war perfekt und nicht mein letztes Konzert!