Wie es dazu kam.....

Quelle: Arsch huh - Zäng ussenander - Kölner gegen Rassismus und Neonazis - erschienen 1992 im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, alle Rechte beim Verlag. Wir danken dem Verlag Kiepenheuer & Witsch für die freundliche Genehmigung.

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01.11.1992

    Das fertige Band wird um 18.00 Uhr per Kurier ins Preßwerk nach Holland geschickt.

02.11.1992

    Ortstermin an der Severinstorburg, bei dem die Organisatoren mit den Vertretern der Stadt u.a. die Details abstimmen. Die neofaschistische "Deutsche Liga" um den stadtbekannten, rechtsradikalen Ratsherrn Markus Beisicht meldet sich per Presseerklärung zu Wort und kündigt eine Gegenveranstaltung zu dem "obskuren deutschfeindlichen Spektakel" (O-Ton Presseerklärung) an. Als Kontrastprogramm zu dem "linken kölschen Einheitsbrei à la BAP und Bläck Föös" (O-Ton Presseerklärung) will die "Deutsche Liga" eine einschlägig bekannte Rechts-Rockband auf dem Alter Markt spielen lassen. Nachmittags dreht Hans Röth an der Severinstorburg einen Beitrag für das TV-Kulturmagazin "Linie K" unter Mitwirkung aller beteiligten Künstler.

03.11.1992

    Bei einer abschließenden Besprechung mit allen beteiligten Vertretern von Polizei, Feuerwehr, KVB und Stadtverwaltung kann festgehalten werden, daß der Verlauf der Veranstaltung gesichert ist. Man geht allgemein von 25.000 bis 30.000 Besuchern aus. Die Künstler der AG ARSCH HUH sind als Promoter ihrer Veranstaltung unterwegs zu Rundfunk- und Fernsehinterviews. Auch die überregionalen Medien nehmen Notiz von dem Vorhaben. Seit Beginn der Woche haben "Express" und "Kölner Stadtanzeiger" die Vorberichterstattung aufgenommen. Das Verlagshaus der beiden Zeitungen unterstützt die Kampagne mit kostenlosen Anzeigen.

04.11.1992

    Die fertigen CD's und MC's liegen bei der Electrola zur Auslieferung bereit. Abends: in den Redaktionsräumen der "Kölner Illustrierte" arbeiten Teddy Hoersch und Michael Sgonina an einem achtseitigen Extrablatt über die Aktion am Chlodwigplatz.

05.11.1992

    Die Stadtverwaltung beginnt mit ersten, vorbereitenden Arbeiten zur Veranstaltung: Drängelgitter werden am Chlodwigplatz angeliefert sowie Verkehrsleitmaßnahmen vorbereitet. Die CD "Arsch huh - Zäng ussenander!" wird über den Bemusterungsverteiler der Electrola verschickt.

08.11.1992

    11.00 Uhr: Der Startschuß fällt! Mehrere Tieflader, Gabelstapler und Dutzende von Helfern okkupieren den Chlodwigplatz und beginnen mit dem Bühnenaufbau bei strahlendem Sonnenschein. Die betroffenen Verkehrsteilnehmer reagieren verständnisvoll und freundlich. Jean Jülich, Hausherr der Severinstorburg, sorgt für das leibliche Wohl der Arbeiter und Helfer. Die Severinstorburg wird für die nächsten zwei Tage Zentrum des Geschehens. Der Vorschlag Helge Malchows vorm Verlag Kiepenheuer und Witsch, die Veranstaltung in einem Buch zu dokumentieren, in dem auch weitere Kölner Journalisten und Schriftsteller zu Wort kommen sollen, wird von den in der AG ARSCH HUH zusmammengeschlossenen Musikern angenommen. Der Erlös fließt in den Fonds, der für die CD-Einnahmen gebildet worden war.

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