29.06.2013 Fotoalbum
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Konstantin Wecker & Band "Wut & Zärtlichkeit" in Dreieichenhain Die erlebte musik durfte in diesem an Ereignissen so reichen Jahr auch Gast bei Konstantin Wecker und seiner hervorragenden Band sein - ein wunderbarer Abend war das an bekannt schöner Location bei den Burgfestspielen. Für mich persönlich ein echtes Highlight. Der Abend hat mich richtig erwischt - mitten in Herz und Seele sozusagen - das beste Wecker Programm das ich bisher erleben durfte. Diesen unfassbaren "Weltenbrand" werde ich so schnell nicht vergessen ... Zu den Fotos der Review von Christel Amberg-Wiegand - Danke Wütend und zärtlich Wir haben Konstantin Wecker sehr lange nicht live gehört. Vom Geburtstagsgastspiel bei Pippo mal abgesehen. Es gab jede Menge Musikgötterlichkeiten derweil, da war die Weckersucht ein bisschen abgeflaut, weil es wenig Neues gab und das Alte nicht genug Neues versprach. Alles braucht seine Zeit. Wir freuen uns darauf, Konstantin mal wieder mit Band zu erleben. Dann multipliziert sich – die Geschmäcker streiten sich vortrefflich darüber - das Hörvergnügen und Liveerlebnis um ein Vielfaches. Für mich ist es jedenfalls ein allergrößtes Vergnügen zu erleben, mit welcher Lust und Laune eine Band Konstantins Liedern neues Leben gibt, neue Qualität, Tiefe und Witz. Da ist jede Empörung, Spott, Verachtung, List und Entlarvung, aber eben auch die tiefe, reine aufrichtige, weise, lebensgereifte Liebe kostbar und edel musikalisch gewandet. Wut und Zärtlichkeit eben. Nicht andersrum. Wut braucht Zärtlichkeit. Sonst wird sie unkontrollierbar, vielleicht sogar gefährlich. Und diese Freude macht er mir heute mit zwei Hochkarätern. Jens Fischer-Rodrian ist Multiinstrumentalist und mit so ziemlich allen Bühnenwassern gewaschen und einer Bühnenpräsenz gesegnet, die neben Konstantins Wucht locker besteht. Nils Tuxen spielt eine E-Gitarre zum Niederknien so klar und schnörkellos, treffend auf den Punkt wie Konstantins Texte. Dazu Bluesharp, Steel-Gitarre (einmal nicht kitschig, höchst geschmackvoll, ist KW voll des Lobes) und Geige ist da auch noch. Jo Barnikel ist Jo Barnikel ist Jo Barnikel. Punkt. Gehört zu Konstantin Wecker wie seine Stimme. Da ist einer, der den Wahnsinn dieser überblubbernden Geistesblitze, die in der Hitze, dem Aufwallen, den Zügellosen überkommen, auffängt und zurückspielt als würde er nur darauf warten, mit dem musikalischen Return ein As zu setzen. Konstantin hat es nach wie vor oder jetzt erst recht, wie kaum ein anderer drauf, den politischen Irrsinn, den Lug und Trug der Gewählten aber nicht Gewollten, der Klebeärsche auf den Machtsesseln der Welt, die Wahrheit aus den täglichen Politphrasen zu sezieren und das Lächeln der Kanzlerin in einer eindeutig zweideutigen Politsatire zu entlarven. Worthülsenschäler manchmal in kabarettistischer Spielart und einer unvergleichlich pointierten Musikalität. Das Un-Wort „Finanzierungsvorbehalt“ kann nur Konstantin Wecker vertonen. Empört Euch, ein Plädoyer für Spinner, Verrückte, gerade jetzt, die etwas wagen, gegen diese irrsinnige Geld-Waffen-Terror Maschinerie, sondern andere Wege suchen. Es gibt jede Menge Empörstoff und nichts und niemand der es verdient bleibt verschont. Gegen Geldverherrlichung auf der einen, -vernichtung auf der anderen Seite. Menschen verachtend auf allen Seiten. Und dann wieder „unverblümte Geilheit, Zärtlichkeit und Poesie“. So war’s mal irgendwo zu lesen. Und die ist heute noch unglaublich intensiv und berührend bis ins Mark. Dann ist Konstantins Stimme verliebt, zärtlich, fast schon überschön. Wut und Zärtlichkeit – beides ist grundehrlich und hundert Prozent Wecker wie er leibt und lebt. Wut steht auch bei Brecht und Kästner, Zärtlichkeit bei Rilke, die Drei bekommen immer Bühne. Zwischen all diesem Aufgebot streut Konstantin Erinnerungen an musikalische Lebensgefährten, Flügel spielend bei Georges Moustaki mit Blick auf die Akropolis, Friedendemonstrationszeit mit Joan Baez und Mercedes Sosa, JazzRock mit Charlie Mariano, wirklich das who-is-who mehrerer Musikgenerationen. Dieser Abend geht furchtbar schnell vorbei. Obwohl kühl, ist mir innen sehr warm. Als am Ende Nils Tuxen Was keiner wagt so wundervoll mit einem Gitarrensolo krönt, möchte ich gern in dieser Hülle bleiben. Doch da kommt noch viel Überraschendes. Nicht Questa nuova realtà und das Bad im Publikum, nein, aber Cynthia Nickschas, eine junge Liedermacherein der neuen Schule. „I wouldn't want a revolution I couldn’t dance to“ so singt sie „Tanz“ und hat mit ihrem Kurzauftritt das Publikum in nullkommnix in der Hand. Erst allein, dann mit Band erntet sie lautstarken Fußstampfapplaus, das kommt auf dem Holztribünenboden besonders gut. Der Schlusspunkt ist mit Wenn der Sommer nicht mehr weit ist sehr kurios und viel weniger schwelgerisch als bekannt. Es mündet in einem irrwitzigen Ritt mit Pink Panther, Mackie Messer, Beethovens Ode, die Marseillaise blitzt hervor, die Kalinka, Claydermans Adeline, ein Sirtaki, ein flotter Tschaikowski und noch einiges mehr. Der Wahnsinn des einen ist das Futter für den anderen, und dann ist wieder der Sommer da, der nicht mehr weit ist, sie rocken allen Schnulz einfach weg. Am Ende siegt dann doch die Zärtlichkeit mit einem hinreißend schönen Buonanotte Fiorellino. |
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20.07.2009 Fotoalbum
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Konstantin Wecker & Jo Barnikel "Leben im Leben" Zu den Fotos der Review von Christel Amberg-Wiegand – ein Lied für die Suchenden, die Verrückten, die nicht Fehlerlosen, die Gescheiterten, die Gestrauchelten, die Aufrechten, eben die, die ein bisschen wie der Wecker sind, ist Programmtitel und Opener einer musikalischen Zeitreise in die Wecker-Vergangenheit. Diese Art von Biografie sagt mehr, als zwischen Buchdeckel passt. Im lauschig romantischen Burggarten der Burg Hayn in der Dreieich ist wieder Festspielzeit und Konstantin und Jo fühlen sich dort ausgesprochen wohl. Vor diesem alten Gemäuer haben sie noch nie gespielt, aber ich erinnere mich gut, dass Konstantin früher regelmäßig im Bürgerhaus zu Gast war, bevor es ihn in die Alte Oper gezogen hat. Es ist einer der wenigen schönen Sommerabende bisher, die wir erleben und genießen dürfen. Es ist fast ein Jahr her, dass ich die beiden das letzte Mal sah. Und eigentlich gibt es wenig Neues so insgesamt, einige selten gehörte und viele viele Lieblingslieder. Doch Konstantin und Jo sind Meister im Erneuern. Leben im Leben denke ich insgeheim weiter mit …. trotzdem, erst Recht oder gerade deshalb! Konstantin schaut in seinen Programmen seit einiger Zeit zurück, steht aber gleichzeitig mit beiden Beinen im Heute. Die Weltpolitik kriegt heute ihr Fett weg wie eh und je. Altersmilde ist er auch bis jetzt nicht geworden. Dabei wollte er doch einst die Welt verbessern. Hat er nicht. Doch der Ist-Zustand bietet ja weiterhin jede Menge Themen. Und die Lieder von vor-vor-gestern haben ja an Gültigkeit nichts verloren. Der alte Kaiser rezitiert ist sehr eindrucksvoll. Und die schlichte Schönheit und Wahrheit von Was keiner wagt braucht ebenso keine Note. Hier gehts weiter.......
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17.09.2008
Website Pippo Pollina
Die Künstler:
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Pippo Pollina & Konstantin Wecker "Über die Grenzen" Von Zelt zu Zelt Der Review von Christel Amberg-Wiegand - Danke! Es ergab sich die glückliche Fügung, dass Konstantin Wecker und Pippo Pollina wieder Lust verspürten, die Bühnen ihrer Reviere gemeinsam zu bespielen. Sie fanden für ein paar erlesene Gelegenheiten zueinander, scharten vier exzellente Musiker um sich, die mit den Liedern bestens umzugehen wissen, weil sie ihnen Fundament geben und viel viel Raum und Zeit für Interpretation, Stimme und diesen einmaligen, besonderen Moment. So ein Ereignis bringt viele Menschen in Wallung. Jedenfalls scheuen Pippos und Konstantins Fans keine Wege, ohnedies ist die Schnittmenge der gemeinsamen Anhänger groß und heute Abend werden wieder viele Zuhörer mit ihren Liedern im Herzen und in den Köpfen nach Hause gehen. Ein letztes Konzert, heißt es, hat so seine eigenen Gesetze, so wie das erste dieser gemeinsamen Reise auch seine hatte. Ich wünsche mir, dass sie sich heute Abend vor lauter Freude auf die kommende wieder erlangte „Freiheit“, meinetwegen auch gemischt mit kleiner Wehmut über das beschlossene Ende, einem wunderbaren Spielrausch begeben! Das tun sie dann auch. Sie spielen wie entfesselt, losgelöst, kraftstrotzend und mit völliger Hingabe. Hier gehts weiter.......
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07.06.2008
Die Künstler: |
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Pippo Pollina & Konstantin Wecker "Über die Grenzen" in Ulm Der Review von Christel Amberg-Wiegand - Danke! Vom überschreiten der Grenzen... Seit Kaiserslautern auf der schon fast legendären
gemeinsamen Tour 2007 sind Konstantin und Pippo mal wieder gemeinsam auf der
Bühne, aber mit komplett neuer Band. Konstantin überlässt Pippo den Anwärmpart
und der nimmts sportlich und die Zuschauer im Sturm. Entzugserscheinungen
meinerseits? Jedenfalls überfällt mich eine Gänsehaut vom allerfeinsten. Centopassi
geht runter wie Öl, meine Hörpremiere von Jean-Pierre von Dach ist eine
ungeahnte Überraschung – er ist einfach sensationell und hat sofort einen
Ehrenplatz in meinem Gitarrenherz. Ich sitze irgendwo ziemlich weit hinten und
sehe manchmal nur kleine Teile des Gesamtbildes, aber ich höre das
Gesamtkunstwerk. Pippo plaudert ein wenig aus dem reichen Anekdotenschatz seines
Tourlebens und packt uns bei der Ehre, dass Volare im Frauenknast mit
mehr Enthusiasmus rüberkam als hier. Ein laaaanges Intro, der neue Haus- und
Hoflieferant an der Gitarre nimmt sich ein kleines Solo, doch bevor er beginnt
abzuheben, packt er Pippo mit dem Tamburine in der Hand in die Tasche, sie
nehmen Fahrt auf zu einem fulminanten Ritt von ungeheurer Energie, packend,
mitreißend, elektrisierend bis in die Haarspitzen! |
31.03.2007 Konstantin Wecker
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Konstantin Wecker & Pippo Pollina in der Kammgarn in Kaiserslautern Danke an Christel für Ihre Eindrücke aus der ersten Reihe! Was für eine Nacht! Revoluzzer! Die Welt aufmischen. Den Saal aufmischen.
Herzlich Willkommen, Konstantin Wecker und Jo Barnikel! Stürmischer Applaus
begleitet die beiden auf die Bühne. Das war sicher nie anders, aber heute ist
es der letzte Abend dieser gemeinsamen Tour. Sie nehmen Platz, gegenüber
voneinander, vertrautes Bild, wie zum Duell bereit, zwei schelmische,
verschmitzte Lachen wechseln die Besitzer und los geht’s. Jo packt die
Schweineorgel aus, Konstantin einen herzhaften Rag. Und über den Börsianern
kreiseln böse lästernd Jos Jahrmarktklänge. |
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